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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-53078-9
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Die Agenda 2030: Weniger als das Nötigste
The Agenda 2030: Less Than the Minimum
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
Abstract Die Agenda 2030 und die dort festgehaltenen Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) sind der internationale Fortschrittsfahrplan für die kommende Zeit. Bis zum Jahr 2030 soll sich "das Leben aller Menschen grundlegend verbessern" (UNGA 2015: 2). Doch der "Weltzukunftsvert... view more
Die Agenda 2030 und die dort festgehaltenen Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) sind der internationale Fortschrittsfahrplan für die kommende Zeit. Bis zum Jahr 2030 soll sich "das Leben aller Menschen grundlegend verbessern" (UNGA 2015: 2). Doch der "Weltzukunftsvertrag" bleibt weit hinter dem Anspruch zurück, den sich die internationale Staatengemeinschaft selbst gestellt hat. Seit Jahrzenten proklamiert die internationale Staatengemeinschaft ein spezifisches Fortschrittskonzept, das sich unter der Überschrift "Nachhaltiges Wohlbefinden" zusammenfassen lässt. Das Ziel ist letztlich, allen Menschen in nachhaltiger und fairer Weise ein "gutes Leben" in sieben Dimensionen zu ermöglichen: Rechte, Gleichheit, Freiheit, Persönlichkeitsentfaltung, Gesundheit, Sozialität und "Brüderlichkeit". Die 17 SDG der Agenda 2030 gelten als ambitioniert; der Abgleich mit dem eigenen Anspruch der Staatengemeinschaft zeigt jedoch erhebliche Defizite. Auf der entscheidenden Ebene der Unterziele und Indikatoren sind Fortschritte in vielen Bereichen "Nachhaltigen Wohlbefindens" nur minimal anvisiert, zum Teil weniger als das. Um glaubwürdiger zu werden, muss die internationale Staatengemeinschaft v.a. auch eine überzeugende Perspektive zur Erreichung ihres Schlüsselziels eröffnen: eine deutlich gleichere Verteilung materieller Ressourcen. Dabei sind Umverteilungsmaßnahmen unvermeidlich; sie haben das Potenzial eines umfassenden (ökologisch neutralen) Fortschrittskatalysators im Sinne des eigenen Konzepts. Der Schwerpunkt der Agenda 2030 liegt auf der Beseitigung von Zuständen, die - aus Sicht der schon seit Jahrzehnten proklamierten Zukunftsvision der internationalen Staatengemeinschaft - schlicht unerträglich sind. Damit übertrifft die Agenda 2030 zwar die oft noch geringeren Erwartungen an solche Vereinbarungen, doch von den selbst aufgestellten ethischen und planetarischen Handlungsimperativen trennen sie Welten. Ein Nachsteuern ist dringend geboten.... view less
Keywords
justice; equality; purpose; world order; sustainability; UNO; politics
Classification
International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy
Free Keywords
SDG; Sustainable Development Goals
Document language
German
Publication Year
2017
City
Hamburg
Page/Pages
13 p.
Series
GIGA Focus Global, 3
ISSN
1862-3581
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 4.0