Download full text
(138.9Kb)
Citation Suggestion
Please use the following Persistent Identifier (PID) to cite this document:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-51034-0
Exports for your reference manager
Zwischen Pflicht und Neigung: Arbeitsethos und Nachfolgefrage in Familienunternehmen im 19. Jahrhundert am Beispiel der Unternehmerfamilie Siemens
[journal article]
Abstract "Am Beispiel von Vater Werner und Sohn Wilhelm Siemens wird die Problematik der Weitergabe des Unternehmens an die nachfolgende Generation im Wirtschaftsbürgertum nachgezeichnet. Dabei werden auf Seiten des Vaters die Schwierigkeiten des 'Loslassens', auf Seiten des Sohnes die Sorge, der vorgeprägte... view more
"Am Beispiel von Vater Werner und Sohn Wilhelm Siemens wird die Problematik der Weitergabe des Unternehmens an die nachfolgende Generation im Wirtschaftsbürgertum nachgezeichnet. Dabei werden auf Seiten des Vaters die Schwierigkeiten des 'Loslassens', auf Seiten des Sohnes die Sorge, der vorgeprägten Rolle entsprechen zu können, deutlich. Im Zentrum steht die besondere Situation und Position des 'Kronprinzen', der für die Nachfolge im Unternehmen vorgesehen war, aber nicht systematisch eingewiesen wurde. Thematisiert wird die Bedeutung des Unternehmens für die individuelle Lebensführung im Vergleich von Vater und Sohn. Unterschiede ergeben sich durch die verschiedenen Ausgangspunkte als Firmengründer und als Firmenerbe. Vor dem Hintergrund der Forschungsergebnisse zu anderen Unternehmerfamilien ergibt sich durch die inzwischen solide materielle Lage und die längeren Schul- und Ausbildungszeiten für die nachfolgende Generation eine Ausweitung des Interessensspektrums im Vergleich zu ihren Väter, den Industriepionieren. Anders als die Vätergeneration zeigte sich die nachfolgende, in die Zeit der Reichsgründung hineinsozialisierte Generation der Söhne nicht mehr so bedingungslos einem Arbeits- und Berufsethos verpflichtet. Die größere Distanz führte allerdings in den meisten Fällen nicht dazu, dass die Söhne die Nachfolge verweigerten. Allerdings stellte die Führung des Unternehmens zwar noch einen wichtigen, aber nicht mehr ausschließlichen Lebensinhalt dar. Zugleich konnte das Antreten der Nachfolge, wie im Beispiel Wilhelm Siemens, auch als Bürde wahrgenommen werden, die den Verzicht auf breiter angelegte Interessen bedeutete." (Autorenreferat)... view less
Keywords
enterprise; historical development; family business; bourgeoisie; business transfer; generation; father; son; parent-child relationship; professional ethics; nineteenth century; Germany
Classification
Social History, Historical Social Research
Document language
German
Publication Year
2014
Page/Pages
p. 225-241
Journal
BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen, 27 (2014) 1-2
DOI
https://doi.org/10.3224/bios.v27i1-2.22128
ISSN
0933-5315
Status
Published Version; peer reviewed