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@book{ Faust2015,
 title = {Wie viel "Finanzmarktkapitalismus" gibt es in Deutschland? Indikatoren der Kontroll-Finanzialisierung von 1990 bis heute},
 author = {Faust, Michael and Thamm, Lukas},
 year = {2015},
 series = {soeb-Working-Paper},
 pages = {112},
 volume = {2015-5},
 address = {Göttingen},
 publisher = {Forschungsverbund sozioökonomische Berichterstattung},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-49922-8},
 abstract = {"Wem die Unternehmen gehören, wie und von wem die Unternehmensleitung beaufsichtigt wird und wie verschiedene Anspruchsgruppen auf die Unternehmenspolitik Einfluss nehmen können, stellt ein zentrales Element einer sozioökonomischen Formation dar. Seit den 1990er Jahren stellt die Finanzialisierung des Unternehmens bzw. die Herausbildung eines 'Finanzmarktkapitalismus', in dem börsennotierte Unternehmen in institutionellem Streubesitz dominieren, eine Tendenz des sozioökonomischen Wandels dar. Diese wird als Abkehr vom 'organisierten Kapitalismus' der Nachkriegsformation interpretiert, die womöglich mit Wachstums- und Innovationsschwäche und verschlechterten Teilhabechancen einhergeht. Wie auch immer diese Effekte und ihre Verursachung zu beurteilen sind, schon der Grad der Verbreitung der Finanzialisierung ist strittig. Das vorliegende Working Paper prüft daher an-hand zentraler Indikatoren der Kontroll-Finanzialisierung für den Zeitraum von 1990 bis zum aktuellen Rand, inwieweit sich die Finanzmarktkapitalismus-Konstellation überhaupt durchgesetzt hat. Die Entwicklung der Börsennotierung von Unternehmen ebenso wie die im inter-nationalen Vergleich schwach ausgeprägte Börsenkapitalisierung zeigt eine begrenzte und nicht fortschreitende Kontroll-Finanzialisierung an. Die sprichwörtliche Auflösung der Deutschland AG, visualisiert über die Kapitalverflechtungen innerhalb des Kreises der 100 größten Unternehmen Deutschlands, stellt ein wichtiges Desorganisationsphänomen dar, ist aber aus verschiedenen Gründen ein unzureichender und irreführender Indikator für die Finanzialisierung der Unternehmenslandschaft. Die Analyse der Eigentumsstrukturen börsen-notierter Unternehmen zeigt schließlich, dass die Konzentration des Eigentums im Zeitablauf zwar abnimmt, aber auch in 2014 58 Prozent der börsennotierten Unternehmen durch 'geduldiges Kapital' in Form eines Ankerinvestoren mit Sperrminorität gekennzeichnet sind, wobei Familien und Gründer eine wichtige Rolle spielen. In der Gesamtschau verschiedener Dimensionen der Finanzialisierung (strukturell, institutionell, kognitiv-kulturell) kann man für Deutschland in den 1990er Jahren einen Finanzialisierungsschub konstatieren, der aber eine begrenzte Reichweite hat und in seinen Wirkungen durch Gegenbewegungen und widersprüchliche Elemente modifiziert wird." (Autorenreferat)"To whom corporations belong, how they are governed and how different stakeholders can influence corporate strategies builds a cornerstone of a socio-economic formation. Since the early 1990s control financialization or the rise of a Financial Market Capitalism (in which listed corporations with dispersed institutional ownership are dominant) has been a tendency of socio-economic change in Germany. It marks a turning away from post-war 'organized capitalism' that seems to go along with decreasing growth rates and with decreasing corporate innovativeness and social inclusiveness. Whatever the effects of increasing financialization may be, the degree of financialization itself is a controversial issue. Therefore, the Working Paper at hand examines in how far a Financial Market Capitalism has prevailed in Germany by analyzing core indicators of control financialization from 1990 to date. Both the development of stock exchange quotation as well as of market capitalization which is low compared to other OECD countries indicate a confined financialization which is not growing across the whole period. The proverbial dissolution of 'Germany Inc.', visualized by the dis-solution of equity stakes between the 100 largest German companies, depicts an important element of corporate disorganization, however, it is an inadequate and misleading indicator of control financialization for several reasons. Finally, the analysis of corporate ownership of listed companies illustrates that ownership concentration decreases over time but still in 2014 58 percent of all listed corporations are characterized by 'patient capital' in the form of an anchor investor with a blocking minority, often provided by families and founders. Embracing different dimensions of financialization (structural, institutional, cognitive-cultural) we witness a push to financialization in Germany during the 1990s. However, it is of a limited reach and its possible effects are modified by counter movements and contradictory elements." (author's abstract)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Profit; sozioökonomische Entwicklung; supervisory board; capitalism; Kapitalismus; financial market; business management; Unternehmenspolitik; shareholder; Federal Republic of Germany; Aktionär; enterprise; company policy; Finanzmarkt; Unternehmensführung; socioeconomic development; profit; Aufsichtsrat; Unternehmen}}