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@book{ Wojczewski2016,
 title = {Indische Weltordnungspolitik: viele Partner, keine Allianzen},
 author = {Wojczewski, Thorsten},
 year = {2016},
 series = {GIGA Focus Asien},
 pages = {12},
 volume = {6},
 address = {Hamburg},
 publisher = {GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Asien-Studien},
 issn = {1862-359X},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-48136-3},
 abstract = {Als aufstrebender Wirtschaftsmacht und weltgrößter Demokratie wird Indien heute weithin eine Schlüsselrolle in der künftigen Weltordnung zugeschrieben. Die Ordnungsvorstellungen, die Indien in der globalen Politik
durchsetzen will, sind jedoch nicht unbedingt deckungsgleich mit den Werten und Interessen des Westens. Indien wird daher vorerst kein natürlicher Partner für die USA und Europa sein. Das Ende des Kalten Krieges war ein Wendepunkt in der indischen Außenpolitik:
Die Idee der Blockfreiheit (Non-alignment), die lange Zeit Indiens außenpolitische Identität ausmachte, schien obsolet in einer Welt ohne Machtblöcke. Gleichwohl hat das Land zentrale Bezugspunkte und Ideale seiner Außenpolitik
nicht einfach aufgegeben. Es steht vor allem der westlichen Hegemonie in der Weltpolitik oft kritisch gegenüber und will sich daher nicht einfach in die liberal-westliche Weltordnung eingliedern lassen, sondern eine eigene Weltordnungspolitik betreiben. Ein Kernelement bleibt die Bewahrung außen- und sicherheitspolitischer Autonomie. Indien ist stets darauf bedacht, seine Entscheidungshoheit zu wahren und feste Allianzen zu meiden. Daher strebt Indien heute strategische Partnerschaften mit allen relevanten Akteuren in der internationalen Politik an. Gleichzeitig versucht Indien jedoch allzu enge oder einseitige Beziehungen etwa zu den USA zu vermeiden. Indien versteht sich selbst als Brückenmacht in einem zunehmend pluralistischen
internationalen System. Es steht zwischen Ost und West, Nord und Süd, der "Ersten" und der "Dritten" Welt und hat daher multiple Identitäten und Interessen. Diese erlauben es Indien, über zahlreiche Politiknetzwerke die Weltordnung
maßgeblich zu beeinflussen. Fazit: Trotz seiner Demokratie und wirtschaftlichen Öffnung nach Ende des Kalten Krieges ist Indien kein natürlicher Verbündeter des Westens. Als Opfer des westlichen
Imperialismus und Schwellenland stehen für Indien Selbstbestimmung
und die Überwindung von politischer und ökonomischer Diskriminierung im Zentrum seiner globalen Ordnungsvorstellungen. Westliche Industriestaaten
sollten sich darauf vorbereiten, dass Indien in zahlreichen Politikfeldern daher andere Interessen und Wertvorstellungen vertreten wird.},
 keywords = {internationales System; international relations; Weltpolitik; international networking; Indien; world order; world politics; global governance; Global Governance; Blockfreiheit; internationale Verflechtung; Weltordnung; international system; non-alignment; nationale Identität; internationale Beziehungen; India; internationale Politik; Souveränität; international politics; national identity; sovereignty}}