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%T Ländliche Peripherien im Kontext der EU-Erweiterung: Welche Zukunft haben die rumänischen Bergregionen?
%A Waack, Christoph
%J Europa Regional
%N 2
%P 92-99
%V 12.2004
%D 2004
%K Problemraum; Bergregion
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-48098-5
%X Die ländlichen Peripherien der Kandidatenländer der EU, und damit auch die rumänischen Bergregionen, stehen vor großen Herausforderungen im Kontext von europäischer Integration und Globalisierung. Es geht um die Gestaltung neuer Modi einer nachhaltigen Anschlussfähigkeit benachteiligter Regionen an marktwirtschaftliche Prozesse. In diesem Zusammenhang kann ein Blick auf die Ergebnisse der Entwicklungsländerforschung durchaus hilfreich sein. In dem Beitrag wird daher an den Ansatz einer "fragmentierenden Entwicklung" angeknüpft (Scholz 2002), der die Gefahr des Ausschlusses ländlicher Räume von einem globalisierten Markt thematisiert. Das vielfach apostrophierte neoliberale Modell der "Konkurrenz der Regionen" um Teilhabe am globalisierten Markt lässt auch die Entstehung von Verliererregionen vermuten. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um eine Neujustierung der Instrumente der Strukturförderung in einer erweiterten EU nach 2006, die die "Verliererregionen" konkurrenzfähig machen sollen, stellt der Beitrag dar, wie die rumänischen Bergregionen bereits heute durch die EU und Formen der wirtschaftlichen Globalisierung beeinflusst werden. Am Beispiel der Vorbeitrittshilfen für die Landwirtschaft im Kontext eines vor allem durch Subsistenzwirtschaft geprägten ländlichen Raumes einerseits und den Aktivitäten eines globalen Investors im Bereich des Goldbergbaus andererseits wird die Heterogenität der Beziehungen zwischen Zentrum und Peripherie aufgezeigt. Die periphere Region wird dabei zum Schauplatz gesellschaftlicher Interaktionen von Abhängigkeits- und Ausschlussbeziehungen. Darin kommt zum Ausdruck, dass von der regionalen Bevölkerung und deren Eliten die Dimensionen des wirtschaftlichen Umbaus und deren Auswirkungen auf die gesellschaftlichen Bedingungen kaum erkannt werden. Eine Entwicklung und Abwägung von Chancen und Risiken bestimmter Entwicklungspfade und deren Durchsetzung ist zudem aufgrund der geringen Machtkompetenzen der Eliten in den peripheren Räumen kaum möglich. Zur Beeinflussung der in den Zentren konzentrierten Entscheidungsträger erscheint jedoch die Vernetzung der regionalen Eliten mit den in den Zentren wahrgenommenen Medien von Bedeutung zu sein. Auf das Fallbeispiel im rumänischen Westgebirge bezogen ist diese Mobilisierung der Medien im Fall des Goldbergbaus gelungen, in Bezug auf die Folgen der EU-Agrarpolitik auf die Kleinbauern in Rumänien bislang (noch) nicht.
%X The rural peripheries of the EU candidate countries, including the Romanian mountainous regions, are faced with monumental challenges in the context of European integration and globalization. The issue at hand is the formation of new modes in the sustainable linking of disadvantaged areas to the free market economical process. In this context taking a closer look at the results of research done in developing countries can be helpful. This paper will therefore pertain to the topic of "fragmented development" (Scholz, 2002), which picks up on the danger of exclusion from the global market for rural areas. The often apostrophized neo-liberal model of "Competition between Regions" for the participation in the global market-place leaves room for the assumption that there will be regions left behind, so-called 'loser regions'. Against the backdrop of the discussion on realignment of the instruments used for structural promotion in the expanded EU after 2006, which aim to make these regions competitive, this work portrays how the Romanian mountainous regions are even today being influenced by the EU and manifestations of economical globalization. The heterogeneity of the relationships between the centre and periphery will be highlighted using the example of pre-accession aid for agriculture in the context of a rural area primarily characterized by subsistence economy on the one hand and the activity of global investors in the gold mining sector on the other hand. The peripheral region thereby will be a stage for the societal correlation between dependency and exclusion. Therein it will be shown how little the regional population and their elite have begun to recognize the dimension of economic re-structuring and its effect on societal conditions. The specification and consideration of opportunities and risks associated with certain paths of development, not to mention their implementation, are hardly possible because of the missing market competencies of the elites in the peripheral regions. In order to influence the centrally concentrated decision makers, it seems of importance that the regional elites be well connected to the media which are recognized in the centers. As notable in the example of the Romanian western mountains the mobilization of the media with regards to gold mining was a success, but as far as the consequences of the EU agriculture policy's effect on small farmers in Romania are concerned this has not (yet) been the case.
%C DEU
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%9 Zeitschriftenartikel
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info