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%T Aufwertungsprozesse in Magdeburger Altbauquartieren: Erklärungsgehalt der Gentrification-Theorie unter Schrumpfungsbedingungen
%A Weist, Thorsten
%J Europa Regional
%N 4
%P 181-193
%V 14.2006
%D 2006
%@ 0943-7142
%~ IfL
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-48083-8
%X Einwohnerverluste und ökonomische Abstiegsprozesse charakterisieren nun bereits seit mehr als einer Dekade Stadtentwicklungsprozesse in ostdeutschen Städten. Gleichwohl verzeichnen innerstädtische Gründerzeitquartiere seit den letzten Jahren einen vermehrten Zuzug. In diesem Artikel wird die Frage diskutiert, inwieweit dieser quantitative Bedeutungsgewinn ebenfalls mit einer sozialen Aufwertung der Bewohnerstruktur einhergeht, welche kritischen Faktoren dafür ursächlich sind bzw. ob diese Entwicklungen mit der Gentrification-Theorie erklärt werden können. Die Ergebnisse einer in drei innerstädtischen Quartieren Magdeburgs durchgeführten Studie zeigen, dass seit Mitte der neunziger Jahre ein erheblicher Bevölkerungsaustausch stattfindet, wobei nun überwiegend sozialstatushohe Bevölkerungsgruppen in den Untersuchungsgebieten dominieren. Allerdings können die Umschichtungsprozesse nur bedingt mit der Gentrification-Theorie erklärt werden: Die Umzüge werden von keinen bedeutsamen Verdrängungsprozessen begleitet. Insbesondere aber fällt auf, dass Wohnstandortentscheidungen für die betrachteten Quartiere vielmehr durch die Existenz eines ruhigen und durchgrünten Wohnumfelds anstatt durch gentrificationrelevante Wohnpräferenzen (z.B. vielfältige Infrastrukturangebote, architektonische Gestaltung) determiniert sind. Insbesondere einkommensstarke Haushalte, Beamte und Angestellte sowie Familien mit Kindern können als diejenigen Personengruppen identifiziert werden, die aufgrund ihrer explizit innenstadtorientierten Wohnpräferenzen sowie ihrer lediglich unterdurchschnittlichen Fortzugsabsichten zu den Initiatoren der sozialen Aufwertungsprozesse zählen. Die drei Untersuchungsgebiete unterscheiden sich hinsichtlich der Umschichtungsintensität und der den Zuzug auslösenden Ursachen voneinander, so dass die Aufwertungsprozesse weniger in einem einheitlichen theoretischen Konzept darstellbar sind, sondern vielmehr durch jeweils individuelle Gebietsbetrachtungen erklärt werden müssen. (Autorenreferat)
%X Population losses and economic decline have characterised processes of urban development in eastern German cities for more than a decade. There has also been a tendency in recent years for people to move into city centre districts with architecture from the period of promoterism. This article will query to what extent this quantitative increase in significance is also accompanied by a social enhancement of the inhabitant structure, what critical factors are the causes of this process or whether these developments can be explained with the gentrification theory. The findings of a study carried out in three city centre spaces of Magdeburg indicate that there has been a substantial interchanging of population since the mid-90's where higher social status population groups dominate in the areas under study. Admittedly, the gentrification theory was only able to provide limited explanations for these restructuring processes because there were no displacement processes concomitant to these moves. However, it was noticed that the decision to live in a particular space was dictated by the existence of a quiet residential environment with a great deal of park areas nearby as opposed to gentrification preferences (such as a wide variety of infrastructures or architectural design). High-income households, civil servants, salaried employees and families with children can be identified as the groups of persons among the initiators of social enhancement processes because they explicitly prefer living in the city centre and only have a below-average intention to move away. The three areas under study differ from one another with reference to their restructuring intensity and the causes for the influx of families, meaning that the enhancement processes can be described less in a uniform theoretical framework. Instead, they should be explained with individual analyses of specific areas. (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 Zeitschriftenartikel
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info