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@article{ Ruidisch2011,
 title = {Bericht über Entwicklungsaspekte der Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Österreich},
 author = {Ruidisch, Roswitha and Ziener, Karen},
 journal = {Europa Regional},
 number = {2},
 pages = {84-94},
 volume = {17.2009},
 year = {2011},
 issn = {0943-7142},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-47964-0},
 abstract = {Die Diskussion über Grenzen und Grenzräume ist geprägt von der Frage nach den Wirkungen von Grenzen. In der Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg
hat Österreich zu seinen ostmitteleuropäischen Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien verschiedene Durchlässigkeitsformen der Grenzen erfahren: von der weitgehenden Undurchlässigkeit der Grenze während des Kalten Krieges über eine allmähliche, partielle Öffnung in den 1970er Jahren bis hin zu einer völligen Öffnung seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor 20 Jahren.
Die INTERREG-Initiative hat im österreichisch-slowenischen Grenzraum seit Mitte der 1990er Jahre wichtige Entwicklungsimpulse gesetzt.
Durch die fi nanzielle Unterstützung der EU konnten zahlreiche Vorhaben umgesetzt werden, die es ansonsten in diesem Umfang nicht gegeben hätte.
In einer Zeit verstärkter Projektarbeit in der Regionalentwicklung stellen zahlreiche INTERREG-Projekte Bausteine für eine integrierte
Landschafts- und Regionalentwicklung im österreichisch-slowenischen Grenzraum dar. Hierzu gehören sowohl Lückenschlüsse in grenzüberschreitenden Rad- und Wanderwegenetzen als auch die Schaffung gemeinsamer Planungsgrundlagen durch die Harmonisierung von Daten im Natur- und Umweltschutz. Eine Reihe von Beispielen zeigt zudem, dass Projektthemen über mehrere Förderperioden weiterentwickelt und wiederholt die Finanzierungsmöglichkeiten von INTERREG genutzt werden. Der Verein Regionalentwicklung Südkärnten trug durch einige
Projekte zur touristischen Entwicklung in der Grenzregion bei. Der Slowenische Wirtschaftsverband Kärnten widmete sich unter anderem dem Beitritt Sloweniens zum Schengen-Abkommen sowie den Herausforderungen und Chancen, die sich insbesondere im österreichischslowenischen
Grenzraum daraus ergeben.
Das hohe Anspruchsniveau an die Projekte und Projektträger der aktuellen Förderperiode INTERREG IV/ETZ birgt neben den vielen Vorteilen allerdings auch die Gefahr, dass es „Neueinsteiger“ immer schwerer haben, eine INTERREG-Förderung zu erhalten und kleinere Organisationen mit dem Aufwand bei der Beantragung, Administration und Koordination vielfach überfordert sind. In Kärnten waren in der INTERREG-III-A-Förderperiode mehr als die Hälfte der Projektträger Institutionen des Landes Kärnten und landesweite Organisationen,
die ihren Sitz in der Landeshauptstadt Klagenfurt haben (Kärntner Landesregierung 2009). Damit könnte nicht nur die Vielfalt der Projekte
verloren gehen und könnten potenzielle Projektträger abgeschreckt werden, es wird vor allem schwieriger werden, INTERREG-Projekte in
denjenigen Regionen zu etablieren, für die sie gedacht sind, nämlich in den ländlich peripheren Grenzregionen Österreichs und Sloweniens.
Nicht nur aus Sicht der Regionalentwicklung, sondern auch aus Sicht der Akteure und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit ist
verstärkt nach den längerfristigen oder nachhaltigen Wirkungen von INTERREG-Projekten zu fragen. Diesen und ähnlichen Fragestellungen
gehen aktuelle Forschungsarbeiten am Institut für Geographie und Regionalforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt nach. Dabei wird der Blick nicht nur auf die Entwicklung in Kärnten, sondern auf den gesamten Grenzraum zwischen Kärnten und Slowenien gerichtet.The discussion on borders and border areas is characterized by the question of border effects. Since the Second World War, Austria has gone
through various levels of border permeability to its central and eastern European neighbours including the Czech Republic, the Slovak Republic,
Hungary and Slovenia: This ranges from the Cold War when the border was essentially impermeable to a gradual partial opening in the 1970s and finally being completely opened after the Iron Curtain came down 20 years ago.
The INTERREG initiative has unleashed important developments in the Austrian-Slovenian border area since the mid-1990s because it was able to launch a whole series of projects with the fi nancial support of the European Union that would otherwise not have taken place to such an extent.
As project work has gained importance in the field of regional planning, INTERREG projects can essentially contribute to integrated regional
developments in the Austrian-Slovenian border area. These projects do not only include closing the gaps in the cross-border network of bicycle and hiking paths, but also e.g. creating a joint planning framework by harmonising data in natural conservation and environmental protection.
A series of examples also indicates that certain project topics have been advanced over several funding periods so that they have repeatedly
taken advantage of INTERREG ’s fi nancing options. The South Carinthian Regional Development Association launched a whole series
of projects to boost tourist transformation in the border region. The Slovenian Industrial Association of Carinthia put major efforts into getting Slovenia to accede to the Schengen Agreement and to face the challenges and opportunities arising from the Austrian-Slovenian border area.
Especially stakeholders of cross-border cooperations ask for long-term and sustainable effects of INTERREG projects. Current research
work at the Department of Geography and Regional Research of the University of Klagenfurt is investigating these and similar issues focusing
not only on the development in Carinthia, but also the entire border space between Carinthia and Slovenia. Although there are great benefi ts
from the high standards which the projects and project sponsors of the current INTERREG IV/ETZ funding period have set, there is also dan85
ger of making it increasingly diffi cult for “newcomers” to get INTERREG funding. Beyond this, smaller organisations are often overwhelmed
with the effort required for applications, administration and coordination. More than half of the project sponsors in Carinthia in the INTERREG
III A funding period were institutions of the Austrian State of Carinthia and state organisations that have their headquarters in the state capital of Klagenfurt (Kärntner Landesregierung – Carinthian State Government 2009). This might not only cause the projects to lose their diversity and scare off potential project sponsors. Moreover it will become increasingly diffi cult to establish INTERREG projects in the regions they are intended for – namely the rural periphery border regions of Austria and Slovenia.},
 keywords = {grenzüberschreitende Zusammenarbeit; Kärnten; regional policy; cross-border cooperation; Grenzgebiet; Austria; Raumplanung; Österreich; Slovenia; Regionalplanung; regional planning; spatial planning; Kooperation; border region; regional development; Regionalpolitik; Slowenien; cooperation; Förderungsprogramm; promotional program; Carinthia; regionale Entwicklung}}