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%T Rußland und der IWF: Mission Impossible?
%A Götz, Roland
%P 6
%V 1/1999
%D 1999
%K International Monetary Fund
%= 2009-01-23T13:57:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-47763
%X Nachdem Rußland 1992 Mitglied des IWF geworden war, erhielt es zunächst nur geringe Kredite im Gesamtumfang von 4 Mrd. US-$. Erst nachdem die Zentralbank zu einer ausgeprägten Antiinfla- tionspolitik übergegangen war und die direkte Kreditierung des Staatshaushalts einstellte, wurden Rußland in den Jahren 1995 bis 1997 weitere rund 17 Mrd. mittelfristige Kredite zugesagt. Die Auszahlung verzögerte sich allerdings immer wieder, weil die Wirtschaftspolitik des Kreditnehmers nicht den Vorstellungen des Kreditgebers entsprach. Mitte 1998 versuchte der IWF mit seinem Anteil von 11 Mrd. US-$ innerhalb eines Stützungsprogramms, an dem die Weltbank und Japan teilhatten, die sich zuspitzende Währungskrise abzufangen. Seit dem Regierungswechsel bemüht sich das Kabinett Primakov bislang vergeblich, die Auszahlung bereits bewilligter Mittel zu erreichen, und legte zu diesem Zweck einen reichlich unrealistischen Haushaltsentwurf für 1999 vor. Gleichwohl ist es möglich, daß der IWF die erwünschten Mittel gewährt, um die Zahlungsunfähigkeit des Landes abzuwenden. Da die Vergabe von Krediten an Rußland, dem noch jahrelange wirtschaftliche Stagnation droht, wenig Sinn ergibt, sollte über andere Unterstützungsformen nachgedacht werden. Dies gilt insbe- sondere für die mittelfristigen Kredite des IWF, die auf die Behebung vorübergehender Zahlungsbilanzschwierigkeiten gerichtet sind. Ein Schuldenerlaß, die Einrichtung eines Währungsrates (Currency board) oder ein Hilfsprogramm ähnlich dem Marshallplan kommen in Frage, wobei jede dieser Möglichkeiten ihre eigene Problematik aufweist. (BIOst-Dok)
%G de
%9 research report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info