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%T Inanspruchnahme medizinischer Leistungen und regionale Gesundheitspolitik
%A Hauß, Friedrich
%J Informationen zur Raumentwicklung
%N 3/4
%P 279-287
%D 1985
%@ 0303-2493
%X Die Inanspruchnahmeforschung verfolgt sehr verschiedene Ziele. Sie interpretiert regionale Unterschiede der Inanspruchnahme als Ergebnis: regionaler Versorgungsunterschiede mit Gesundheitsleistungen; regionaler Unterschiede in den Morbiditätsstrukturen; regionaler und sozialer Unterschiede in der Akzeptanz von Gesundheitsleistungen; regionaler und sozialer Unterschiede in der Sparsamkeit der Patienten und der Effizienz der Gesundheitseinrichtungen. Vielfach wird dabei sehr vordergründig argumentiert und übersehen, daß die Inanspruchnahme wenig über den tatsächlichen Gesundheitsstatus und über den Bedarf nach Gesundheitsleistungen aussagt. Zur Bedarfsermittlung müssen vielmehr die spezifischen sozialdemographischen, ökonomischen und ökologischen Komponenten zugrunde gelegt werden. Bei der Bedarfsfeststellung müssen außerdem neben den Erfordernissen zur Behandlung der auftretenden Krankheiten auch die Erfordernisse zur frühzeitigen Vermeidung von Krankheiten stärker beachtet werden. Hohe Gesundheitsbelastungen führen nicht automatisch zu hoher Inanspruchnahme gesundheitlicher Einrichtungen, denn es gibt zahlreiche Hemmfaktoren der Inanspruchnahme. Hierzu gehören beispielsweise unzureichende Arztdichte, zu weite Distanz zum nächsten Arzt, lange Wartezeiten, große psychische Distanz, geringes Gesundheitswissen. Hohe Inanspruchnahme wiederum führt nicht automatisch zu besserer Gesundheit. Neben den medizininternen Risikofaktoren hängt dies vor allem mit dem stark wachsenden Anteil der chronischen, sogenannten Volkskrankheiten zusammen, für die die konventionellen diagnostischen und therapeutischen Angebote relativ wirkungslos bleiben.
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%G de
%9 Zeitschriftenartikel
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