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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-41896
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Die ethnopolitische Situation Usbekistans
The ethnopolitical situation in Usbekistan
[research report]
Corporate Editor
Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien
Abstract Usbekistan nimmt in der Staaten- und Nationengliederung im nachsowjetischen Mittelasien in mehrfacher Hinsicht eine zentrale Position ein. Dafür steht seine Bevölkerungsgröße von über 20 Millionen Menschen ebenso wie seine wirtschaftliche Bedeutung und seine geopolitische Lage mit Grenzen zu allen ü... view more
Usbekistan nimmt in der Staaten- und Nationengliederung im nachsowjetischen Mittelasien in mehrfacher Hinsicht eine zentrale Position ein. Dafür steht seine Bevölkerungsgröße von über 20 Millionen Menschen ebenso wie seine wirtschaftliche Bedeutung und seine geopolitische Lage mit Grenzen zu allen übrigen zentralasiatischen Gliedstaaten der ehemaligen Sowjetunion. Für die Wahrung seiner inneren Stabilität und äußeren Sicherheit ist neben der Wirtschafts- und Sozialpolitik und der Außenpolitik ein politisches Aktionsfeld von ausschlaggebender Bedeutung: die Ethnopolitik. Im weitesten Sinne werden hier darunter alle Bereiche der Innenpolitik verstanden, die das Zusammenleben der verschiedensten Volksgruppen auf dem Gebiet Usbekistans mitgestalten und beeinflussen. In dem vorliegenden Bericht wird die ethnopolitische Lage in Usbekistan auf der Grundlage wissenschaftlicher Publikationen, Beobachtungen und Umfragen in den Jahren 1992 und 1994 analysiert. Das Ethnogramm Usbekistans bietet in Hinsicht auf die Konsolidierung des unabhängigen Nationalstaats ein klareres Bild als in den meisten Nachbarstaaten in der GUS. Untersucht werden auch die interethnischen Beziehungen auf der Ebene der Familie und Verwandtschaft und bei der Kommunikation mit Freunden und Nachbarn. Dabei zeigen sich separate Netzwerke einheimisch-islamischer Völker und europäisch-slawisch-christlicher Völker. Die Rolle der Religion in der ethnischen Selbstwahrnehmung hat im muslimischen Bevölkerungsanteil zugenommen. Die Umfragen haben ein beträchtliches Migrationspotential ergeben, wobei die Russen mehr als die Usbeken auswandern. Neue Sprachengesetze und sprachenpolitische Regelungen in den zentralasiatischen und anderen GUS-Staaten haben das Verhältnis zwischen den Titularnationen und russischsprachigen Minderheiten nachhaltig beeinflußt. Als Fazit wird eine relative ethnopolitische Stabilität festgestellt, die aber nicht vor Einbrüchen und vor einer raschen Politisierung von Ethnizität völlig gesichert ist. (psz)... view less
Keywords
post-socialist country; political factors; Central Asia; social situation; minority policy; Islam; economic situation; ethnology; nationalism; cultural policy; language; ethnic relations; Uzbekistan; migration; minority; developing country; USSR successor state
Classification
Political System, Constitution, Government
Social Problems
Ethnology, Cultural Anthropology, Ethnosociology
Method
qualitative empirical; applied research; empirical
Free Keywords
Ethnische Bevölkerungsgruppe/Volksgruppe; Usbeken; Ethnische Schichtung; Interethnische Beziehungen; Gesellschaftliche Toleranz
Document language
German
Publication Year
1995
City
Köln
Page/Pages
38 p.
Series
Berichte / BIOst, 30-1995
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications