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@incollection{ Hitzler1993,
 title = {Politik als Beruf heute - und morgen?},
 author = {Hitzler, Ronald},
 editor = {Meulemann, Heiner and Elting-Camus, Agnes},
 year = {1993},
 booktitle = {26. Deutscher Soziologentag "Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa" : Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen},
 pages = {507-509},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12372-8},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-41272},
 abstract = {Wer heute Politik als Beruf betreibt, zu dessen geringsten Sorgen zählt  wohl das, was Max Weber so nachdrücklich beschworen hat, nämlich daß er sich 'mit den diabolischen Mächten' einläßt, 'die in jeder Gewaltsamkeit lauern'. Heute hat ein einmal gewählter Politiker typischerweise vor allem das Problem der Opportunitätenkonfusion zu bewältigen. D.h., als Mitglied eines Parlaments und damit als Repräsentant eines kollektiven politischen Willens ist er zur Realisierung politischer Absichten und zur Sicherung des eigenen Fort- und Einkommens auf die Gunst anderer angewiesen. Diese anderen aber ziehen keineswegs 'am gleichen Strang', vielmehr zerren sie den Politiker in die Richtungen eben ihrer jeweils eigenen Interessen. An diesem Befund essentieller Intrarollenkonflikte wird sich auch 'morgen' voraussichtlich nichts Grundlegendes ändern. Gegenwärtig ebenfalls symptomatisch ist allerdings, daß im Zweifelsfall der Forderung nach Gehorsam gegenüber den Wünschen der Partei bzw. Fraktion mittels Zuweisung oder Verweigerung von 'Pfründen' Nachdruck verliehen wird. Die somit strukturell bedingte Dominanz von Parteiräson und Fraktionsdisziplin gegenüber anderen Orientierungsschwerpunkten im Relevanzsystem des Politikers wird entweder erodieren oder 'reformiert' werden müssen. Die sich 'heute' zuspitzende Legitimationskrise der 'politische Klasse' des traditionellen parlamentarischen Systems erfordert 'morgen' einen Politikertypus, der vor allem in der Lage ist, seine Unabhängigkeit gegenüber identifizierbaren Weisungsinstanzen  glaubhaft zu machen. Entweder gelingt es der 'politischen Klasse' selber, diesen Typus zu 'managen', oder der echte situative 'Ungehorsam' wird über kurz oder lang 'Schismen' nach sich ziehen, die das Kräfteverhältnis auch im parlamentarischen Betrieb so entscheidend verändern, daß die gegenwärtigen Irritationen dagegen völlig belanglos erscheinen werden.},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Rekrutierung; Politik; politischer Wandel; political change; future; occupational image; Politiker; Federal Republic of Germany; Beruf; Zukunft; politics; politician; Abgeordneter; Berufsbild; occupation; recruitment; representative}}