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@incollection{ Bös2007,
 title = {Ethnizität und Grenzen in Europa},
 author = {Bös, Mathias},
 editor = {Deger, Petra and Hettlage, Robert},
 year = {2007},
 booktitle = {Der europäische Raum: die Konstruktion europäischer Grenzen},
 pages = {49-69},
 address = {Wiesbaden},
 publisher = {VS Verl. für Sozialwiss.},
 isbn = {978-3-531-14020-9},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-406833},
 abstract = {Der Verfasser geht von der Annahme aus, dass Europas Grenzen nur als komplexe, sich überlappende Grenzgefüge zu erfassen sind. Räumlich sind sie durch Küstenlinien festgelegt, in sozialer Hinsicht aber werden Mitgliedschaftsräume (Verwandtschafts-, Siedlungs-, Religions- und Sprachgrenzen) relevant, die meist erst durch Grenzüberschreitung ins Bewusstsein rücken. Es wird gezeigt, dass Europa sich nicht nur durch territoriale und kategoriale Einteilungen auszeichnet, sondern auch dadurch, dass Grenzerhaltung und Grenzüberwindung sich verbinden. Ethnische Grenzen werden als ein Sonderfall innerhalb der europäischen Grenzstrukturen dargestellt, nämlich als Folge der Nationalstaatsbildung, der Kolonisation und der Wanderung. Der Glaube an die gemeinsame Abstammung, der sich häufig mit Territorialansprüchen verbindet, lässt ethnische Differenzen entstehen, die sich durch Besonderheiten der Sprache, Kleidung und Folklore hervorheben lassen. Aus dieser Sicht ist kein europäischer Staat ethnisch homogen. Wanderungen verschieben Beziehungsnetze über die nationalstaatlichen Grenzen hinweg. Kolonisation schiebt den Territorialraum über den Mitgliedschaftsraum. Ethnizität hängt nicht allein von den modernen Nationalstaaten ab, aber letztere sind ein günstiger Boden, aus dem ethnische Bewegungen emporwachsen. Hinzu kommt aber die vielfache europäische Religionsspaltung zwischen westlicher und östlicher Christenheit, Katholizismus und Protestantismus, Christentum und Islam. Trotz häufig gewaltsamer Entladungen lässt sich Ethnizität nicht in umfassendere Zugehörigkeiten umbilden, da sie flexible Selbstbeschreibungen sind, die im modernen Europa den Wunsch nach mehr Individualität kanalisieren und zugleich den Verlust anderer institutioneller Stabilisatoren abfedern. (ICG2)},
 keywords = {Staatsgebiet; national territory; Staatsgrenze; national border; ethnische Herkunft; ethnic origin; ethnische Gruppe; ethnic group; Ethnizität; ethnicity; Migration; migration; Nationalstaat; nation state; religiöse Gruppe; religious group; sozialer Raum; social space; kulturelle Faktoren; cultural factors; kulturelle Identität; cultural identity; Sprache; language; Moderne; modernity; Europa; Europe}}