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@article{ Plog1998,
 title = {Staatliche Herrschaft und psychische Zerstörung als Gegenstand personenzentrierter Beratungsprozesse: Themenschwerpunkt: Beratung - wissenschaftlich und professionell eigenständig? Beratungsdialog II: Stasi-Konfliktberatung},
 author = {Plog, Ursula},
 journal = {Journal für Psychologie},
 number = {3},
 pages = {34-38},
 volume = {6},
 year = {1998},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-40013},
 abstract = {Die Beratungspraxis des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Stasi-Konfliktberatung wird erörtert. Am Beispiel der Anwendung von Begriffen wie "Zersetzung" und "Vertrauensverhältnis" und den daraus resultierenden Prägungen und Unrechtserfahrungen von Menschen werden entstandene seelische Krisensituationen und Hintergründe ostdeutscher Mentalitäten angesprochen. Immer wieder wird im Beratungsverlauf die folgenschwere Bildungslücke in Bezug auf Strukturen und Arbeitsweisen des ostdeutschen Geheimdienstes bei Betroffenen, Akteuren, Politikern, Pastoren, Psychologen, Psychotherapeuten und Sozialarbeitern deutlich. Insbesondere im Bereich der psychologischen und psychotherapeutischen Praxis weist der Umgang mit den Folgen des politisch organisierten Unrechts in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gravierende Defizite auf. Die Bereitschaft, sich diesen Fragestellungen anzunähern, ist bei den genannten Berufsgruppen sehr gering. Umgekehrt wirkt auch das in der DDR erlernte Misstrauen der betroffenen Bürger der Psychologie bzw. Psychiatrie gegenüber fort. Da öffentliche und freiwillige Gesprächsforen und Gesprächsräume für die Thematisierung von Schuld und Verstrickung, von erlittenem Unrecht und Wiedergutmachung und entsprechende Moderatoren für dieses gesamtgesellschaftliche Gespräch nicht vorhanden sind, bleibt es oftmals auf der individuellen Ebene stecken und erreicht das Ziel, eine Gesundung der Gesellschaft und eine Überwindung der vorhandenen Spaltungen, nicht. Im Rahmen von Anmerkungen zu diesem Beitrag diskutiert die Autorin einige Stellen des Textes, die der Erweiterung, Vertiefung und auch der Differenzierung bedürfen.},
}