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%T Arbeitsmarktintegration und öffentliche Wahrnehmung von Migranten: ein Vergleich zwischen Deutschland und Spanien während der Wirtschaftskrise
%A Godenau, Dirk
%A Vogel, Dita
%A Kovacheva, Vesela
%A Wu, Yan
%J Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft
%N 1-2
%P 77-98
%V 37
%D 2012
%@ 1869-8999
%~ CPoS
%U http://www.comparativepopulationstudies.de/index.php/CPoS/article/view/77
%X In Deutschland und Spanien hatte die Krise ganz unterschiedliche Konsequenzen für den Arbeitsmarkt im Allgemeinen und die zugewanderten Arbeitskräfte im Besonderen. Die Haupterklärung dafür wird ersichtlich, wenn man die Muster des Wirtschaftswachstums vor der Krise betrachtet. In Spanien wurde das stärker ausgeprägte, eher beschäftigungsintensive Wachstum durch einen zuwanderungsbedingten Anstieg des Arbeitskräfteangebots ermöglicht, das durch eine faktisch permissive Zuwanderungspolitik gefördert wurde; in Deutschland hingegen verhinderte eine restriktive Migrationspolitik einen Anstieg des Arbeitskräfteangebots und begünstigte ein eher kapitalintensives Wachstum, das niedrig qualifizierten Einheimischen und insbesondere Zuwanderern die Integration erschwerte. Daher argumentieren wir, dass die institutionellen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes die jeweiligen Muster förderten. In Spanien waren zugewanderte und jüngere Arbeitskräfte durch ihre wichtige Rolle in der befristeten und der informellen Beschäftigung, den am stärksten von der Krise berührten Arbeitsmarktsegmenten, besonders betroffen.Durch die Wirtschaftskrise sind Teile der Bevölkerung in beiden Ländern skeptischer in Bezug auf Zuwanderung geworden. Allerdings scheint es keinen Zusammenhang zwischen der Schwere der Krise und den öffentlichen Debatten über die Migration zu geben. Auch wenn Spanien von der Krise fraglos stärker getroffen wurde als Deutschland, und die Zuwanderer mehr darunter gelitten haben, scheinen in Deutschland mindestens so heftige öffentliche Debatten über Migrations- und Integrationsthemen geführt zu werden wie in Spanien. Das Erbe vergangener Wanderungsbewegungen und Migrationspolitiken wirkt sich offenbar stärker auf die öffentliche Wahrnehmung der Migration als Gefahr aus als aktuelle wirtschaftliche Faktoren.
%X Since the start of the global economic downturn, Germany and Spain have experienced highly-divergent impacts of the crisis on the labour market in general and on immigrant workers in particular. This can be mainly explained by looking at the economic growth patterns prior to the crisis. Spain’s higher, more labour-intensive growth was enabled by growth in the labour supply that was fuelled by immigration and fostered by a de facto permissive immigration policy, while restrictive migration policy prevented growth in labour supply in Germany and encouraged more capital-intensive growth in which both Germans with a low level of skills, and immigrants in particular, found it difficult to integrate. We therefore argue that institutional features of the labour market promoted these patterns. The high level of importance of the temporary and informal labour market segments inSpainwhich were hit hardest by the crisis placed immigrant workers and young workers in a vulnerable position.The economic crisis has made parts of the population more sceptical about immigration in both countries. However, there appear to be no links between the severity of the crisis and public debates on migration. Although Spain was definitely hit harder by the crisis than Germany, and immigrants were affected more severely, public debates on migration and integration issues seem to be at least as fierce in Germany as in Spain. The legacy of past migrations and migration policies exerts a more significant influence on the public perception of migration as a risk than economic factors do.
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info