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%T Youth crime, urban spaces and security in Germany since the 19th century
%A Weinhauer, Klaus
%J Historical Social Research
%N 4
%P 86-101
%V 35
%D 2010
%@ 0172-6404
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-321293
%X "This article focuses on juvenile delinquency and on its perceptions in the last thirds of the 19th and of the 20th centuries. Three questions are discussed: Were there any debates on (human) security in both time phases and if yes, which problems were discussed; which larger social developments were mirrored in these debates; what were the implications of potential threats posed by juvenile delinquency for life in urban settings? In the last third of the nineteenth century the perception of and fears about youth crime focused on easily discernable proletarian male youth (groups and individuals) who mainly lived in densely populated urban neighborhoods. As (youth) crime was mainly interpreted as a threat towards the state and authorities were convinced that the police could successfully handle all challenges in this field, there were no debates about security at that time. In West Germany during the 1960s and the 1970s, two important changes in juvenile delinquency, in its perception and fears could be discerned. First, a twofold - spatial and social - dissolution of boundaries (Entgrenzung) of youth crime developed. The establishment of the transnational networks of the youth cultural underground, in which drug consumption played an important role, was instrumental in these developments. Second, in the early 1970s, as the case of the Rockers shows, youth crime had become a potentially omnipresent phenomenon of everyday urban life evoking diffuse spatial fears. Every seemingly friendly boy from the neighborhood could all of sudden turn into a 'juvenile violent offender'. Thus, crime could potentially lurk everywhere, in every niche of (urban) society. It was against this background that the age of security dawned as it promised a safe haven against all future urban threats." (author's abstract)
%X "Der Aufsatz untersucht Jugendkriminalität sowie deren Wahrnehmungen jeweils im letzten Drittel des 19. und des 20. Jahrhunderts. Drei Fragen stehen im Mittelpunkt: Gab es im beiden Phasen Debatten um Sicherheit bzw. Human Security, wenn ja, worum ging es hierbei; welche größeren gesellschaftlichen Entwicklungen spiegelten sich in diesen Debatten; wie beeinflussten Jugendkriminalität und die davon ausgehenden Bedrohungen das Leben in urbanen Settings? Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts waren die Wahrnehmungen von und Ängste gegenüber Jugenddelinquenz ausgerichtet auf klar erkennbare männliche proletarische Jugendliche, die zumeist in dicht bevölkerten innerstädtischen Vierteln lebten. Staatliche Autoritäten waren davon überzeugt, dass die Polizei allen Herausforderungen, die sich in diesen Vierteln ergaben, erfolgreich entgegentreten würde. Zudem galt (Jugend-)Kriminalität als Bedrohung des Staates; Debatten über Sicherheit drängten sich deshalb nicht auf. In Westdeutschland der 1960/70er Jahre entstanden zwei wichtige Veränderungen in der Jugenddelinquenz, in deren Wahrnehmung und in den darauf bezogenen Ängsten. Zum einen kam es zu einer doppelten Entgrenzung von Jugendkriminalität (sozial und räumlich). Die Entwicklung der transnationalen Netzwerke des jugendkulturellen underground, in denen Drogenkonsum eine wichtige Rolle spielte, waren sehr wichtig für diese Entwicklungen. Zum anderen wurde Jugendkriminalität in den frühen 1970er Jahren, dies zeigt das Beispiel der Rocker, zu einem potenziell allgegenwärtigen Phänomen im städtischen Alltagsleben, das zu diffusen Raum bezogenen Ängsten führte. Jeder nach außen freundliche Nachbarsjunge konnte sich plötzlich in einen 'jugendlichen Gewalttäter' verwandeln. So konnte Kriminalität überall lauern, in jeder Nische der (städtischen) Gesellschaft. Vor diesem Hintergrund entstand das Zeitalter der Sicherheit bzw. von Human Security, das einen sicheren Hafen gegen alle zukünftigen urbanen Bedrohungen versprach." (Autorenreferat)
%C DEU
%G en
%9 Zeitschriftenartikel
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