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%T Die Denunziation in der Sowjetunion und im postsowjetischen Rußland
%A Scherbakova, Irina
%J Historical Social Research
%N 2/3
%P 170-178
%V 26
%D 2001
%@ 0172-6404
%= 2009-03-05T11:33:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-31372
%X Der Beitrag beschreibt die 'langen Wellen' und dauerhaften Prägungen, die Denunziation in der Gesellschaft und politischen Kultur Russlands seit der Oktoberrevolution hinterlassen haben. In Russland gab es, so die These der Autorin, eine lange Tradition kultureller Muster, an die das Denunziationsverhalten im Stalinismus anschließen konnten. Für die Durchführung der 'totalen' Kontrolle bedurfte es tausender Agenten und inoffizieller Mitarbeiter, die regelmäßig Nachforschungen in allen gesellschaftlichen Nischen der Sowjetunion durchführten. Alle, angefangen bei Stalin, sammelten kompromittierende Einzelheiten - einer gegen den anderen. Gleichzeitig war der Kontakt zu den staatlichen Organen gefährlich. Jede Zusammenarbeit war immer mit der Gefahr verbunden, selbst wegen Denunziation verhaftet zu werden. Erst mit der Perestroika änderten sich diese schizophrene Situation und das Klima des allgemeinen Misstrauens vollständig. In den Medien traten - in gutem ehemaligen stalinistischen Stil - Mitarbeiter mit öffentlichen Reuebekenntnissen auf. Zu einer wirklichen Vergangenheitsbewältigung und Wiedergeburt der Gesellschaft ist es für die Autorin jedoch bis jetzt nicht gekommen. (ICA)
%X 'In Russian history, there is a long tradition of denunciation dating back to the times of Peter I. In the revolutionary period beginning in the late 19th century, both rebels and the secret police reinforced these tendencies heavily which resulted in the critical atmosphere of the post-1917 years. During Stalinist rule, especially in the 1920s and 1930s, denunciations occurred in enormous numbers. Motives were different, and although ideological reasons were important, fear was the most essential stimulus for such behaviour, which climaxed during the Great Terror of 1936/37. The situation relaxed remarkably after Stalin's death, but the possibility of being denounced remained a fact in Soviet society until Perestrojka started in the early 1990s. Nevertheless, the still closed archives on the one hand and the fear of rising criminality on the other hand (against which undercover-agents might be valuable) are obstacles for a truly open debate on denunciation in Russian history.' (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info