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%T Vom "Feindagenten" zum Vorzeigemanager: der erste Kombinatsdirektor des VEB Carl Zeiss Jena in der Wahrnehmung von SED und Staatssicherheit (1946-1966)
%A Stutz, Rüdiger
%J Historical Social Research
%N 2
%P 130-159
%V 30
%D 2005
%@ 0172-6404
%= 2008-11-21T11:20:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-30491
%X 'Der Beitrag fokussiert auf die Wahnnehmung des langjährigen Werkleiters von Zeiss Jena durch die SED und das Ministerium für Staatssicherheit. Im ersten Nachkriegsjahrzehnt wurde Hugo Schrade von einer Minderheitsfraktion unter den Partei- und Staatsfunktionären als unentbehrlicher Fachexperte unterstützt. Eine Mehrheit der politischen Machtelite erblickte in ihm hingegen einen Exponenten der 'reaktionären' Unternehmensleitung des alten Zeiss-Konzerns. Zwischen 1957 und Anfang 1959 drängten die SED-Bezirksleitung Gera und die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit im Bunde mit dem Parteisekretär von Zeiss auf eine Ablösung des Werkleiters. Das Sekretariat des ZK der SED folgte diesen Vorschlägen indes nicht. Walter Ulbricht suchte sich zu dieser Zeit gegenüber dem Zeiss-Chef loyal zu geben. Mit den ersten Überlegungen zur Kombinatsbildung und der zwischen 1960 und 1964 entworfenen Umprofilierung von Zeiss Jena zu einem 'feinmechanisch-optisch-elektronischen Industriebetrieb' veränderte sich diese Konstellation zugunsten des Werkes. Sein Führungspersonal gewann nunmehr in den Augen der SED-Führung eine Schlüsselstellung für die angestrebte Rationalisierung und 'Komplexautomatisierung' der gesamten DDR-Industrie. Ulbrichts überschwängliche Würdigung aus Anlass des 65. Geburtstages von Hugo Schrade symbolisierte diesen Wahrnehmungswandel auf dem Höhepunkt der NÖS-Euphorie im Sommer 1965.' (Autorenreferat)
%X 'This article is focused on the perception of the long-standing manager of the Carl Zeiss plant by the SED (German Socialist Unity Party) and the Ministry of State Security. During the first decade after the war, a minority faction of party and state officials supported Hugo Schrade as an indispensable specialist. However, the majority of the elite in political power considered him to be an exponent of the 'reactionary' plant management of the old Zeiss corporate group. Between 1957 and the beginning of 1959, the regional management officials of the SED in Gera and the regional administrative forces of the State Security cooperating with the party secretary of Zeiss demanded the replacement of the plant manager. But the administrative office of the central committee of the SED did not comply with this suggestion. Just at that time, Walter Ulbricht tried to be loyal to the Zeiss boss. This constellation changed with the first considerations about the formation of a collective combine and the re-profiling of Zeiss Jena to a 'precision-optic-electronic industrial plant' which was drawn up between 1960 and 1964. The plant and its management were assigned a leading role in the planned mechanization and automation of the whole industry of the GDR by the SED direction. The effusive honoring demonstrated by Ulbricht on the occasion of Hugo Schrade's 65th birthday symbolized this change in perception at the height of the NÖS (new economic system) euphoria in summer 1965.' (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info