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%T Geschwister: Metapher und Wirklichkeit in der spätmittelalterlichen Denk- und Lebenswelt
%A Signori, Gabriela
%J Historical Social Research
%N 3
%P 15-30
%V 30
%D 2005
%@ 0172-6404
%= 2008-11-21T11:12:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-30420
%X 'Der Aufsatz diskutiert die Rolle der Geschwistergruppe in der Begrifflichkeit, der Alltagspraxis und den rechtlichen Beziehungen in spätmittelalterlichen Städten. Insbesondere anhand von Basler Gerichtsbüchern werden die nördlich der Alpen verbreiteten Institutionen der rechtlichen Neukonstruktion von Verwandtschaft (Adoption, Einkindschaft, Morgengabekind) untersucht. Die weithin als römischrechtlich und unmittelalterlich geltende Adoption spielte eine gewichtigere Rolle als in der germanistischen Tradition gemeinhin angenommen. Neben der vielfach untersuchten, als deutschrechtlich geltenden Einkindschaft, derzufolge Geschwister aus verschiedenen Ehen gleiche Erbrechte haben, spielte vor allem das in der Forschung kaum untersuchte, hochflexible Rechtsinstitut der Morgengabekinder eine wichtige Rolle. Es wird gezeigt, dass diese nicht mit der Einkindschaft gleichzusetzen sind, sondern ein Äquivalent zur pekuniären Morgengabe darstellen. Die Untersuchung zeigt, dass der 'Kitt', der (wie Giovanni Levi gezeigt hat), nicht nur die spätmittelalterliche Stadtgesellschaft zusammenhält, durch die systematische Untersuchung von Rechtspraxis besser analysiert werden kann als durch die Untersuchung von Haushaltsformen.' (Autorenreferat)
%X 'The essay discusses the role of the sibling group in the mental representations, everyday practice, and legal relations found in late medieval cities. Particularly on the basis of court records from Basel, legal institutions are studied that can be used to construct kinship (i.e. adoption, Einkindschaft, Morgengabekind). Conventionally viewed as a part of Roman Law and un-medieval to a large extent, adoption was of greater importance than commonly presumed in the Germanist tradition of legal history. Einkindschaft, a frequently studied German institution that provided siblings from different marriages with equal rights of inheritance was not the only way to construct legal sibships. A crucial role was also played by the highly flexible legal institution of Morgengabekinder, which has rarely been studied to date. It can demonstrated that Morgengabekinder were not a variation of Einkindschaft but an equivalent to indirect dowry (morning gift). The study aims at demonstrating that the 'cement' which (as Giovanni Levi has shown) holds together not only late medieval urban-societies can be better analysed by a systematic study of legal practice than by a study of household forms.' (author's abstract)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info