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@article{ Kühnlein1997,
 title = {Wirkt Psychotherapie wie ein Medikament? Thesen zu einer sozialwissenschaftlichen Fundierung der Psychotherapieforschung},
 author = {Kühnlein, Irene and Mutz, Gerd},
 journal = {Journal für Psychologie},
 number = {1},
 pages = {33-46},
 volume = {5},
 year = {1997},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-29233},
 abstract = {Das gängige, aus der Medizin entlehnte Dosis-Wirkungs-Modell als wissenschaftstheoretische Grundlage für die psychotherapeutische Evaluationsforschung wird kritisch erörtert. Dabei wird betont, dass die Gruppenbildung durch die Zugehörigkeit der Therapeuten zu einer bestimmten Schule weder für das therapeutische Handeln noch für die jeweiligen Problem- und Zieldefinitionen angemessen ist. Auch seitens der Klienten reichen psychiatrische Diagnosen nicht zu einer umfassenden Charakterisierung einer Person und deren psychosozialer Problemlage aus. Statistische Überprüfungen von Gruppenunterschieden sind deshalb wenig aussagekräftig. Eine wissenschaftstheoretische Alternative wird in der sozialwissenschaftlichen Psychotherapieforschung gesehen, in der Psychotherapie als interaktive Vermittlung von Erfahrungs-, Erklärungs- und Handlungswissen aufgefasst wird. Dabei sind die Transformationsprozesse bei der Umsetzung dieses Wissens zentral. Diese gelten sowohl für die Verwendung des wissenschaftlich-akademischen Wissens durch die Psychotherapeuten im therapeutischen Prozess als auch für die Verwendung dieses bereits transformierten Wissens durch die Klienten im Alltag. Klienten integrieren die neuen psychotherapeutischen Erfahrungen vor dem Hintergrund unterschiedlicher biographischer Konstruktionsmuster. Solche biographischen Konstruktionsmuster sind übergreifende lebensgeschichtlich gewachsene Wissens- und Erfahrungsbestände, die die subjektiven Störungserklärungen und die Erwartungen an die Therapie bestimmen. Sie beeinflussen weiterhin, in welcher Weise psychotherapeutisches Deutungs- und Handlungswissen aufgenommen wird, und sie determinieren damit die langfristige Wirkung der Behandlung im Alltag. Empirische Untersuchungen erbrachten Hinweise auf typische Transformationsformen, die ausschlaggebend sind für die Ziele der weiteren Lebensgestaltung.},
 keywords = {Subjektivität; psychotherapy; Psychotherapie; subjectivity}}