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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-276038
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Machtteilung - wohlklingendes Rezept mit vielen Risiken
Division of power - pleasant-sounding recipe with many risks
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
Abstract "Am 24. April griffen Mitglieder einer bislang nicht in Friedensverhandlungen eingebundenen Rebellenbewegung in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) einen Armeekonvoi an; zuvor hatte die Armee eine ihrer gefürchteten Razzien im Nordwesten des Landes durchgeführt. Beides geschah kurz nach einem Ab... view more
"Am 24. April griffen Mitglieder einer bislang nicht in Friedensverhandlungen eingebundenen Rebellenbewegung in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) einen Armeekonvoi an; zuvor hatte die Armee eine ihrer gefürchteten Razzien im Nordwesten des Landes durchgeführt. Beides geschah kurz nach einem Abkommen zwischen Regierung und hauptsächlicher Rebellenbewegung. Dies ist nur ein Beispiel, wie wenig Machtteilungsarrangements wert sind, auf denen viele Hoffnungen ruhen. Analyse: Zu den häufigsten Standardlösungen von Bürgerkriegen gehört die Machtteilung (power-sharing). Sie wird in hochrangigen Gesprächsrunden, meist über einen außenstehenden Vermittler verhandelt. Wie jüngere Friedensschlüsse in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste), Nepal, im Tschad und in der ZAR zeigen, sind diese Arrangements häufiger aber eher Bestandteil des Problems als ihrer Lösung: Die Vergabe von Regierungsposten u.Ä. an Rebellenführer belohnt den gewaltsamen Weg zur Macht. Zivile Opposition wird entwertet, das falsche Zeichen gesetzt. Auch auf der Ebene des 'Fußvolks' kann der Eindruck entstehen, dass sich die Gewaltoption am ehesten auszahlt. Zumindest materielle Ziele (Demobilisierungsrenten) scheinen sich schneller verwirklichen zu lassen als durch 'ehrliche Arbeit'. Eine vollständige Inklusion aller Konfliktparteien ist kaum zu erzielen, die 'umfassende' Friedenslösung in einem Vertrag ist eine Illusion: Wer nicht mit am Verhandlungstisch sitzt, fühlt sich ausgeschlossen und kämpft weiter. Nicht selten kann beobachtet werden, dass es nach der vermeintlichen Regelung eines Konfliktes zu einer neuerlichen Eskalation der Auseinandersetzungen kommt. Das heißt, es geht weniger um Inklusion als um die deutliche Aussicht, die Konfliktursachen aufzuarbeiten." (Autorenreferat)... view less
Keywords
conflict potential; Nepal; national state; Asia; power; civil war; conflict resolution; Africa; conflict situation; power struggle; securing of power; opposition; guerrilla; balance of power; conflict; power politics; disposition to conflict; conflict management; South Asia; conflict mediation; developing country
Classification
Political Process, Elections, Political Sociology, Political Culture
Method
descriptive study
Free Keywords
Global; Bewaffneter Konflikt; Machtteilung; Konsensdemokratie
Document language
German
Publication Year
2007
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Global, 3
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works