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%T Die gespaltene Erinnerung Traudl Junges: eine Analyse der autobiographischen Erzählungen Traudl Junges und deren medialer Inszenierung
%A Tondera, Benedikt
%J BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen
%N 2
%P 157-183
%V 21
%D 2008
%= 2011-11-17T16:44:00Z
%~ Verlag Barbara Budrich
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-270222
%X Der Beitrag interpretiert die autobiographischen Erzählungen von Hitlers ehemaliger Sekretärin. Traudl Junge (1920-2002) war keineswegs ein Opfer der Geschichte, aber der Preis für ihre gelungene Integration in die Nachkriegsgesellschaft der Bundesrepublik war die Tabuisierung eines Teils ihrer Erinnerungen, die spätestens seit den 1960er Jahren problematisch wurden. Junge konnte eine wohlgeformte Geschichte ihrer selbst erzählen, die aber in ihrer Gegenwartsgesellschaft nicht ohne weiteres kommunizierbar war. Sie konnte sich nachträglich über die historische Rolle Hitlers informieren, aber diese 'dämonisierte Figur' war nur schwer in eine eigene, kohärente biographische Erzählung integrieren. Sie bemühte sich, ihrem Weltwissen als 'Augenzeugin' entsprechende, gesellschaftlich akzeptierte Geschichten zu erzählen, produzierte jedoch vielfach banale Erzählungen (Hitler als Hundeliebhaber) mit problematischem Gehalt. Alle Ungereimtheiten resultierten letztendlich aus dem Bedürfnis, in der bundesrepublikanischen Gesellschaft akzeptiert zu werden, ohne ihre Vergangenheit zu verleugnen. (ICA2)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info