Endnote export

 

%T Psychiatrie in Deutschland 1933-1945: ihr Beitrag zur "Endlösung der Sozialen Frage", am Beispiel der Heilanstalt Uchtspringe
%A Roer, Dorothee
%J Psychologie und Gesellschaftskritik
%N 2
%P 15-37
%V 16
%D 1992
%= 2011-09-13T12:17:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-266506
%X Am Beispiel der Heilanstalt Uchtspringe/Altmark wird hier ein besonders grauenhafter Abschnitt in der Geschichte der 'Euthanasie-Politik' der NS-Psychiatrie aufgerollt. Anhand der Krankenakten, die zwischen 1939 und 1945 in der Anstalt angelegt wurden, lassen sich auch das Schicksal von nichtpsychiatrischen Opfern verfolgen und offene strittige Fragen bezüglich der Planung und Durchführung der Ermordung psychisch Kranker und geistig Behinderter klären. Neben den regulären Anstaltsinsassen wurden im genannten Zeitraum auch Menschen eingeliefert, die aus sozial- und gesundheitspolitischen Gründen unbequem waren, an Tuberkulose erkrankte Zwangsarbeiter aus Polen und der Sowjetunion, jüdische 'Mischlingskinder', Halb- oder Vollwaisen, Kriegsinvaliden, Obdachlose oder alte gebrechliche Menschen. Das Verbrechen umfaßte neben Zwangssterilisation den Massenmord durch Vergasung, Medikamenten und das 'Sterben-lassen' in Form von Unterernährung und Unterlassen von notwendiger medizinischer Versorgung. Durch gezieltes Planen, beispielsweise durch Verlegungen von Patienten, wurde der staatliche Zugriff auf diese Gruppen gesichert. Uchtspringe verdeutlicht in besonders bedrückender Weise das Grundprinzip faschistischer Ethik: die Gleichsetzung des Wertes menschlichen Lebens mit seiner Verwertbarkeit. Wer als Arbeitskraft nicht mehr einsetzbar war, hatte Menschenwürde und Lebensrecht verloren. (ICH)
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info