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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-257120
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Pacific Sunset: vom vorzeitigen Ende des ostasiatischen Jahrhunderts
[research report]
Corporate Editor
Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Abstract Der ostasiatische Regionalismus ist gescheitert, bevor er richtig begonnen hat. Der Region zwischen Hokkaido und Java, dem Irrawaddy und Papua, fehlen entscheidende Voraussetzungen für jenen Souveränitätsverzicht, der eine dauerhaft friedliche Konfliktlösung und gemeinsames Agieren auf der internati... view more
Der ostasiatische Regionalismus ist gescheitert, bevor er richtig begonnen hat. Der Region zwischen Hokkaido und Java, dem Irrawaddy und Papua, fehlen entscheidende Voraussetzungen für jenen Souveränitätsverzicht, der eine dauerhaft friedliche Konfliktlösung und gemeinsames Agieren auf der internationalen Bühne ermöglicht. Die Region könnte in den kommenden Jahren von eskalationsfähigen binnen- und zwischenstaatlichen Konflikten betroffen sein. Schuld ist die durch 'asiatische Produktionsweise', Kolonialismus, Weltkriege und Kalten Krieg begünstigte Verzögerung der Herausbildung moderner Nationalstaaten, die dazu führt, daß die Erfordernisse von nation building und wirtschaftlicher Liberalisierung zunehmend unvereinbar werden. Mittelfristig hoffnungsvoll stimmt allenfalls die globalisierungsbedingte Schwächung der traditionellen Eliten, die bewirken könnte, daß Demokratisierung, ähnlich wie im Nachkriegseuropa, zu neuen Regionalismusformen führt, die binnenstaatlich wie intraregional eine bessere Verteilungsgerechtigkeit erwarten lassen. Die Studie kommt zu den folgenden Ergebnissen: Ostasien und der Pazifik verfügen über das wirtschaftliche Potential, Europa und Nordamerika als Wirtschaftsmächte herauszufordern. Die Umsetzung des Potentials in reale Macht scheitert aber mittelfristig an divergierenden politischen Interessen. Die transpazifische Kooperation ist an Größe und Heterogenität des Kooperationsraums gescheitert. Während ostasiatische Regionalismus-Initiativen zumeist von Tokyo ausgegangen sind, haben sie den japanischen Einfluß in der Praxis eher eingedämmt. Eine unmittelbare Folge war die partielle Regionalisierung chinesischer Außenpolitik. Das heißt nicht, daß sich Peking und Tokyo im Sinne einer gleichberechtigten Aufgabenverteilung verständigen könnten. Ostasiatischer Regionalismus scheitert an einer hierarchischen Tradition, einem als zunehmend instabil wahrgenommenen regionalen Umfeld und widersprüchlichen Annäherungen an wirtschaftliche und politische Liberalisierung. Wenn diese Defizite bisher nicht überwunden werden konnten, dann aufgrund der regionalen Koexistenz unterschiedlich schwach liberalisierender Koalitionen, die grundsätzlich zu wenig mehr als provisorischer und instabiler Zusammenarbeit fähig sind.... view less
Keywords
international relations; APEC; social indicators; economic cooperation; international trade policy; ASEAN; regionalism; Southeast Asia; economic relations; Far East; United States of America
Classification
International Relations, International Politics, Foreign Affairs, Development Policy
Document language
German
Publication Year
2002
City
Berlin
Page/Pages
49 p.
Series
SWP-Studie, S 9
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications