Endnote export

 

%T Rückfallverhütung mit strafrechtlichen Mitteln: Diversion - eine wirksame Alternative zu "klassischen" Sanktionen?
%A Heinz, Wolfgang
%J Soziale Probleme
%N 2
%P 174-192
%V 17
%D 2006
%= 2011-04-27T10:11:00Z
%~ Centaurus-Verlag
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-246226
%U http://www.soziale-probleme.de
%X 'Durch strafrechtliche Sanktionen soll Rückfallverhütung betrieben werden. Ob und in welchem Maße dieses Ziel erreicht wird, war bis vor wenigen Jahren für das deutsche Strafrecht noch weitgehend unbekannt. Durch die Rückfallstatistik wurde erstmals für alle Sanktionen das Maß der Legalbewährung ermittelt. Danach sind - in der Tendenz - die Rückfallraten umso höher, je schwerer die verhängten Sanktionen sind. Da Art bzw. Höhe der Sanktion auch durch das Rückfallrisiko bestimmt werden, ist die Höhe der Rückfallrate kein Beleg für eine kausale Wirkung der Sanktion. Hierzu bedarf es eines Forschungsansatzes, bei dem vergleichbare Tat- und Tätergruppen miteinander verglichen werden, die sich - im Idealfall - nur durch die Art der Sanktion unterscheiden. Durch entsprechende Wirkungsuntersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Annahme, durch härtere Sanktionen die Rückfallraten stärker zu senken als durch Diversion, empirisch nicht bestätigt werden konnte. Diese Ergebnisse sind folgenreich. Denn die eingriffsintensiveren Maßnahmen bedürfen der Begründung ihrer präventiven Effizienz, nicht umgekehrt. Wo - und das ist die Forschungslage - die bessere Wirksamkeit der härteren Sanktion nicht belegbar ist, ist - sofern nicht besondere Umstände des Einzelfalls dagegen sprechen - die mildere Sanktion der jeweils härteren vorzuziehen.' (Autorenreferat)
%X 'Prevention of recidivism is tried to be achieved by penal sanctioning. Until a few years back it was unknown whether and to what extent this goal could be achieved. According to the first comprehensive analysis of German recidivism data, recidivism rates tend to be higher the more serious the imposed sanctions are. Because kind and amount of sanctions are also influenced by factors associated with recidivism risk, descriptive statistics of recidivism are no adequate test for causal effects of sanctions. For this comparative research controlling for type of offence- and offender-characteristics is needed. Comparative data analyses so far do not show evidence at all for the idea of lowering recidivism rates by imposing more serious sanctions. Such results have consequences for judicial decision making and the justification of sanctions: When deciding which sanction to impose, it is the decision for the more severe sanction which must be justified as a better way for prevention. Where better efficacy of more serious sanctions cannot be proven, less serious sanctions are to be preferred, unless specific aspects of that particular case require otherwise.' (author's abstract)|
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info