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%T Zur Punitivität in Deutschland
%A Kury, Helmut
%A Obergfell-Fuchs, Joachim
%J Soziale Probleme
%N 2
%P 119-154
%V 17
%D 2006
%= 2011-04-27T10:05:00Z
%~ Centaurus-Verlag
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-246197
%U http://www.soziale-probleme.de
%X 'Ausgangsfrage ist, wieweit Punitivität in Deutschland und anderen kontinentaleuropäischen Ländern zugenommen hat, oder ob diese Tendenz lediglich in den USA und Großbritannien festzustellen ist. Vor allem wurde die Situation in Deutschland betrachtet: Anhand verschiedener Quellen konnte festgestellt werden, dass die Sanktionierungspraxis in Deutschland härter geworden ist, wobei besonders Sexualstraftäter im Fokus des Interesses stehen. Oftmals ist jedoch unklar, welche Aspekte des Konstrukts Punitivität überhaupt angesprochen bzw. gemessen werden. Die methodische Erfassung ist bislang eher rudimentär, neuere Studien konnten zeigen, dass besonders bei Einstellungsuntersuchungen teils mit erheblichen Verzerrungen zu rechnen ist. Was die Sanktionseinstellung der Bevölkerung angeht, so weisen zahlreiche Ergebnisse auf eine gestiegene Punitivität hin, dabei spielt besonders eine einseitige Medienberichterstattung eine wichtige Rolle. Auf der Ebene der Gesetzgebung sind im Laufe der Zeit zwar einzelne Liberalisierungstendenzen festzustellen, insgesamt überwiegen jedoch, gerade in neuerer Zeit, deutlich Gesetzesverschärfungen insbesondere im Hinblick auf Sexualstraftäter. Auch anhand der Sanktionierungspraxis zeigt sich eine Zunahme härterer Sanktionen, bei gleichzeitigem Rückgang einer vorzeitigen Entlassungspraxis aus dem Strafvollzug. Insgesamt weisen somit die auf verschiedenen Ebenen gefundenen Resultate auf eine gestiegene Punitivität in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern hin, wenngleich US-amerikanische Verhältnisse nicht erreicht werden und auch, zumindest in absehbarer Zeit, nicht zu erwarten sind.' (Autorenreferat)
%X 'The main question of the paper is whether punitivity in Germany and other continental European countries has increased, or whether such a tendency can only be observed for the USA and Great Britain. Regarding the situation in Germany, different sources showed that sanctioning became harsher, and that especially sex offenders entered the focus of interest. But often it is unclear which aspects of the construct punitivity are addressed or measured at all. In this respect survey methodology is rather rudimental, and recent studies showed that especially the measurement of punitive attitudes is flawed. Several survey results indicate an increased punitivity among the public; here, biased media reporting plays an important role. According to legislation, there are certainly some tendencies towards liberalization, but generally, especially in recent times, a strengthening of laws, particularly concerning sex offender, dominates. Furthermore, the development of sanctioning shows an increase in harsher sanctions along with a simultaneous decrease in early release practise from prison facilities. All together, results on different levels indicate an increased punitivity in Germany as well as in other European countries, although all such countries are far from the situation in the United States and it may not be expected that an equalization will occur in the foreseeable future.' (author's abstract)|
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info