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%T Sonderforschungsbereich 186: Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Abschlussbericht
%P 174
%D 2002
%= 2010-08-25T15:46:00Z
%~ Archiv für Lebenslaufforschung, Universität Bremen
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-21071
%U www.sfb186.uni-bremen.de
%X Der Ergebnisbericht des Sonderforschungsbereichs der letzten Förderperiode 1999-2001 resultiert aus den Leitmotiven des Sfb186 mit folgenden Fragenkomplexen:
Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert?
Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? 
Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung?
Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
Der am 1. Juli 1988 an der Universität Bremen eingerichtete Sonderforschungsbereich186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf' begann seine fünfte und abschließende zweijährige Förderungsperiode am 1. Januar 1999. Die bis dahin bestehenden Projektbereiche wurden zu Gunsten einer neuen Gliederung in die drei projektüberschreitende Themenbereiche Institutionalisierung, Sequenzierung und Verflechtung umgewandelt. Je zwei Teilprojekte wurden zu Verbundprojekten integriert (AlIBI und Cl/Dl).
In dieser Forschungsphase haben im Sonderforschungsbereich Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus fünf Fachbereichen der Universität Bremen zusammengearbeitet: Soziologie, Psychologie, Rechtswissenschaft, Arbeitswissenschaft und Berufsbildung sowie Sozialpädagogik/Sozialpolitik.
Da das Verhältnis von Institutionen und individuellen Akteuren durch krisenhafte Modernisierungsprozesse gekennzeichnet ist, verlieren die Übergänge im Lebensverlauf ihre institutionell verbürgte Kontinuität. Die Deregulierung des Arbeitsmarktes und die Flexibilisierung von Erwerbsmustern verlangen eine selbst organisierte und selbst zu verantwortende Biographiegestaltung. Die sich seit dem Ende der Prosperitätsphase in Deutschland herausbildenden Konstellationen sind nicht unabhängig von sozioökonomischen Risiken, die eine Kontinuitätsproblematik für Lebensläufe zur Folge haben, die wiederum neue Muster sozialer Ungleichheit strukturiert. Die Prozesse der Individualisierung von Biographien und die Flexibilisierung von Lebensläufen haben sich nicht von sozialer Herkunft, Bildung, Beruf und nicht zuletzt Geschlecht abgelöst, sondern erweisen sich als prinzipiell an die strukturellen Entwicklungstendenzen von Arbeitsmarkt und Sozialstaat gebunden 
Der strukturbezogene Forschungsansatz verdeutlicht, dass Lebensläufe sich nicht auf die Zeitachse biographischer Übergänge reduzieren lassen, sondern aus der Abstimmung von zum Teil konkurrierenden Partizipationsverpflichtungen in den Handlungsfeldern Bildung, Beruf, Familie und sozialstaatliche Institutionen beruhen. 
Es war das Ziel der Abschlussphase, durch Konzentration und Integration der Arbeiten der Teilprojekte den Beitrag des Sfbs 186 zur Lebenslauf- und Biographieforschung und damit zu einer institutionenorientierten und dynamischen Sozialstrukturanalysenational wie international zu präsentieren.
%C DEU
%C Bremen
%G de
%9 final report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info