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%T Die Verzerrung von Erinnerungen durch das Vorwissen der Befragten: die Rolle impliziter Theorien
%A Grau, Ina
%A Müller, Ulrich
%A Ziegler, Andreas
%J ZUMA Nachrichten
%N 47
%P 20-35
%V 24
%D 2000
%= 2010-11-30T11:55:00Z
%~ GESIS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-208048
%X 'Implizite Theorien sind schematische Wissenstrukturen über die Stabilität oder die Veränderbarkeit von Merkmalen (Ross 1989). Diese Theorien haben die Funktion, Gedächtnislücken zu füllen, wenn eine genaue Erinnerung nicht möglich ist. Wenn sie jedoch nicht mit der Realität übereinstimmen, führen implizite Theorien zu systematischen Erinnerungsverzerrungen. Es wurde davon ausgegangen, daß Patienten nach einer Operation einen monotonen Genesungsverlauf im Hinblick auf Schmerzen und Schlaf erwarten, und daß diese implizite Theorie die Erinnerung beeinflußt. Sechzig Patienten wurden an fünf aufeinanderfolgenden Tagen im Anschluß an eine orthopädische Operation nach ihren Schmerzen und dem Schlaf der letzten Nacht befragt: am fünften Tag sollten sie sich an ihre Antworten der vergangenen vier Tage erinnern. Es traten systematische Erinnerungsverzerrungen auf. Der Befindlichkeits zustand des ersten Tages wurde in der Erinnerung unterschätzt. In der Erinnerung gab es mehr monotone Verläufe als im täglichen Bericht, Rückfälle im Genesungsprozeß wurden systematisch vergessen. Korrekte implizite Theorien können aber auch zuverlässig Erinnerungslücken schließen. Personen mit monotonen Genesungsverläufen zeigten eine bessere Erinnerungsleistung als Personen, in deren Genesungsverlauf Rückfälle aufgetreten waren.' (Autorenreferat)
%X 'Implicit theories are defined as schematic structures of knowledge about the stability or change of characteristics (Ross 1989). These theories can be used to fill in gaps in recall when memory fails. However, if an implicit theory is incorrect, it may lead to a systematic bias in recall. We hypothesized that patients expect a linear improvement in pain and sleep after an operation so that this implicit theory influences subsequent recall of pain and sleep quality. Sixty surgical patients were asked to rate their pain intensity and sleep quality on each of the 5 days following their operation. On day 5 they were also asked to recall their previous ratings. The recall errors we observed were systematic: The recalled health status of the first post-operative day was worse than the actual reported status. Improvement was recalled more often monotonously than actually reported. Setbacks and relapses in recovery over the the 5-day period tended to be systematically forgotten. On the other hand, correct implicit theories can help to fill recall gaps. Our results suggest that patients whose condition improves linearly post-operatively recalled their ratings more accurately than patients with non-linear patterns of recovery.' (author's abstract)|
%C DEU
%G de
%9 journal article
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info