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%T Kommunale Steuerverwaltung im Kontext des peruanischen Dezentralisierungsprozesses: Das Modell der semi-autonomen Steueragenturen ; Endreport der Länderarbeitsgruppe "Peru"
%A Haldenwang,  Christian von
%A Büsing, Elke
%A Földi, Katha
%A Goldboom, Tabea
%A Jenrich, Ferdinand
%A Pulkowski, Jens
%P 159
%V 42
%D 2008
%K Servicios de Administración Tributaria; SAT; fiskalische Dezentralisierung
%@ 978-3-88985-378-3
%= 2011-03-14T10:47:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-193694
%U http://www.die-gdi.de/CMS-Homepage/openwebcms3.nsf/(ynDK_contentByKey)/ANES-7MFE85/$FILE/Studies%2042.2008.pdf
%X "Um die eigenen Einnahmen zu steigern, haben einige peruanische Kommunen
seit 1996 semi-autonome Steueragenturen, sogenannte , gegründet. Diese Agenturen sind im
Bezug auf ihre Personal- und Finanzplanung autonom. Sie finanzieren sich
über eine Kommission von 3 bis 10 % auf die von ihnen eingetriebenen
Steuern und sonstigen Abgaben. Bisher haben neun peruanische Kommunen
solche Agenturen gegründet, zwei weitere befinden sich in der Planung.
Allerdings verfügen nur drei Städte – Lima, Trujillo und Piura –
über SAT, die älter als fünf Jahre sind.
Die Auslagerung der Steuerverwaltung auf semi-autonome Agenturen
wird in Entwicklungsländern seit ca. 20 Jahren erprobt. Mit dem Modell
werden privatwirtschaftliche Instrumente und Anreizsysteme in der öffentlichen
Verwaltung eingeführt, wie sie im Rahmen des New Public Management
(NPM)-Ansatzes seit den 1980er Jahren diskutiert und angewandt
werden. Der Ansatz versucht, zwischen tendenziell gegenläufigen Zielen –
Effizienzsteigerung und Kostensenkung auf der einen Seite, erhöhte Kundenorientierung
und Servicequalität auf der anderen Seite – eine Balance
zu finden. Kritiker werfen dem NPM-Ansatz vor, im Zweifelsfall einseitig
auf Kostensenkung zu setzen und damit die Gemeinwohlorientierung und
Legitimität öffentlichen Handelns zu untergraben.
Peru ist bislang das einzige Land, in dem semi-autonome Steueragenturen
sowohl auf der nationalen als auch auf der lokalen Ebene eingerichtet
wurden. Während die ersten SAT-Gründungen als Reaktion der Kommunalregierungen
auf den Zentralismus der Regierung Fujimori (1990–2000)
aufzufassen sind, entstehen die neueren SAT vor dem Hintergrund eines
zaghaften Dezentralisierungsprozesses, der bis heute nicht abgeschlossen
ist. Insbesondere die fiskalische Dezentralisierung ist dabei bislang noch
wenig vorangekommen. Die Kommunen sind in hohem Maße von Transferleistungen
des Zentralstaats abhängig. Weniger als 2 % des gesamten
Steueraufkommens Perus werden von der lokalen Ebene eingeworben. Die
lokalen Steuerverwaltungen gelten als notorisch schwach, schlecht ausgestattet
und korruptionsanfällig.
Die vorliegende Untersuchung beleuchtet die Arbeit der SAT aus vier
verschiedenen Blickwinkeln. — Erstens wird gezeigt, dass die SAT ein interessanter Ansatz sind, um
die Effektivität und vermutlich auch die Effizienz der kommunalen
Steuerverwaltung zu steigern. Hierfür werden sieben SAT-Städte mit
21 Städten ohne SAT verglichen.
— Zweitens wird dargestellt, über welche Mechanismen die SAT einen
Beitrag zur Legitimität des kommunalen Steuersystems leisten, bzw.
unter welchen Umständen ihre Arbeit zu Legitimitätseinbußen führen
kann.
— Drittens wird untersucht, wie Innovationen in den SAT auf andere
Steuerverwaltungen und öffentliche Institutionen ausstrahlen.
— Viertens wird auf der Basis der drei ersten Untersuchungsachsen
gefragt, inwiefern das Modell der SAT auf weitere Kommunen in Peru
oder anderswo übertragbar ist." [Autorenreferat]
%C DEU
%G de
%9 final report
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info