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%T Polarisierte Diachronie und Handlungsfähigkeit: Anmerkungen zur Theoriearchitektur Karl Polanys und ihrer aktuellen Zitierweise
%A Aydin, Yasar
%P 30
%V 15
%D 2008
%= 2011-03-09T16:56:00Z
%~ USB Köln
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-193533
%U http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sozialoekonomie/zoess/DP15.pdf
%X "Karl Polanyis 'Entbettungsmetapher', um die es im Folgenden geht, erfreut sich seit den 1990ern eines erneuten Interesses. Dabei fällt zunächst eine gewisse zeitliche Parallelität mit Desillusionierung über Deregulierung und Steuerungsfähigkeiten des Marktes auf. Gleichzeitig haben die Transformationsprobleme der postsozialistischen Gesellschaften und die auflebende Globalisierungsdebatte einen neuen Schub in die Modernisierungsdebatte eingebracht - ein Zustand, der die Rezeption von Polanyis Theorie insgesamt begünstigte. Die gegenwärtige Redeweise von der 'Entbettung' hat den Sinn, die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftlichen Effekte der gegenwärtig stattfindenden sozialen Wandlungsprozesse zu lenken und gegenüber der aktuellen 'Entbettung' eine 'Einbettung' zu favorisieren. 'Entbettung' verweist auf die Herauslösung von marktlichen Prozessen aus gesellschaftlichem Gesamtzusammenhang und macht den normativen Hintergrund der zeitdiagnostischen Überlegungen vieler kritischer Autoren aus. Suchte man daher ein Gegenbild zur liberalen Vorstellung vom selbstregulierenden Markt, so wäre dazu kaum etwas geeigneter als das Konzept einer eingebetteten Ökonomie von Polanyi: Steht doch im Mittelpunkt seiner Theorie die These, dass die Verpflichtung auf ein selbstreguliertes Marktsystem dazu tendieren würde, die eigenen Produktionsbedingungen zu untergraben (vgl. Foster 1999). Es geht im vorliegenden Beitrag um das enorme Anregungspotential, das Polanyis Werk 'Great Transformation' beinhaltet. Ausgehend von einer eingehenden Lektüre dieses Werkes und unter Berücksichtigung seiner gegenwärtigen Zitierweise gilt es zu analysieren, welche Denkanstöße von Polanyis Theorie ausgehen. Konzentriert wird dabei insbesondere auf seine Theoretisierung des Verhältnisses zwischen Gesellschaft und Ökonomie, zwischen Ökonomie und Politik sowie zwischen Struktur und Subjektivität. Darüber hinaus wird hier der Versuch unternommen, Berührungspunkte mit hegemonialen Diskursen herauszuarbeiten. Die Frage, die sich zunächst stellt, lautet, was eine erneuerte Lektüre Polanyis 'Great Transformation' motiviert. Diesem soll eine Vergegenwärtigung des historischen Kontextes vorausgehen, in welchem seine Theorie diskutiert wird." (Textauszug)
%C DEU
%C Hamburg
%G de
%9 Arbeitspapier
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info