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%T Der Wald: große Liebe der Deutschen, Gefährte der Japaner
%A Ueda, Hirofumi
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 3781-3790
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:28:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-155377
%X "In der wissenschaftlichen Diskussion wird betont, dass es in den ländlichen Gebieten eine Entwicklung zum Post-Fordismus gibt, in dem in der Forstwirtschaft die Biodiversität und gesellschaftliche Anforderungen wie zum Beispiel Landschaftsbild, Zugänglichkeit und Erholungsmöglichkeiten für wichtig gehalten werden. Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind in Japan forstwirtschaftliche Theorien und Systeme aus Deutschland eingeführt worden. Die heutzutage in der japanischen Forstpolitik vorherrschende Tendenz kann ebenfalls als Veränderung vom Fordismus zum Post-Fordismus bezeichnet werden. Diese Entwicklung ist zwar politisch Konsens, aber findet in der ländlichen Bevölkerung keine Zustimmung. In diesem Beitrag werden Wahrnehmung, Bewertung und Nutzung des Waldes aus der Perspektive der Anwohner durch Fallstudien in Japan und in Deutschland erfasst und analysiert. Als Methoden wurden fokussierte Interviews mit offenen Fragen und Zeichnungen verwendet. Als Untersuchungsfeld wurden der Reinhardswald in Hessen für Deutschland und Sawauchi in der Präfektur Iwate in Japan ausgewählt. Beide Regionen sind mit Staatswald umgeben und die Bewohner stehen mit diesem Wald in einer engen Beziehung. Die Auswahl der Befragten erfolgte nach Alter, Geschlecht, Beruf und Wohndauer vor Ort. Die Ergebnisse zeigen, dass der Wald ein wesentliches Element der Landschaft in beiden Regionen ist. Im Reinhardswald wird der Wald vom allgemeinen Leben getrennt und mit einem allgegenwärtigen Landschaftsbild des Waldes assoziiert. Er wird trotz der unterschiedlichen Nutzungsweisen allgemein positiv geschätzt. In Sawauchi dagegen wird der Wald, der zumeist ein Synonym für Wildnis ist, in die allgemeine Lebenswelt integriert und teilweise immer noch als Quelle natürlicher Ressourcen angesehen. Aus diesem Grund gehen die Wahrnehmungen des Waldes bei den Anwohnern weit auseinander, als ob er nicht nur durch diverse Nutzungen, sondern auch durch ein je nach Ortschaft latent vorhandenes Rechtsbewusstsein unterschieden wäre. Es gibt dort weder eine einheitliche Bewertung noch eine allgemeingültige landschaftliche Vorstellung des Waldes. Schlussfolgernd zeigt sich folgendes: in Deutschland wird der Wald aus einiger Entfernung, jedoch übereinstimmend wahrgenommen. Die Interessenkonflikte werden innerhalb des Waldes moderiert, um in der eingegrenzten Waldfläche verschiedene Funktionen zu ermöglichen. In Japan gibt es dagegen keinen einheitlichen Begriff vom Wald, was zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Kommunikation darüber führt." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info