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%T Subjektivierung zwischen hybridem Subjekt und Frontiersubjekt
%A Jochum, Georg
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 4818-4830
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:25:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-154541
%X "In der Diskussion um 'Subjektivierung der Arbeit' wird eine verstärkte Aktivierung und Einbeziehung der Subjektivität der Arbeitskraft diagnostiziert, doch sind die Implikationen dieses Wandels ungeklärt. Ist 'Subjektivierung' als ein Übergang von Fremd- zur Selbstbestimmung zu verstehen, der aber zugleich mit einer erweiterten Verobjektivierung des 'Anderen' des Subjekts, seiner inneren Natur einhergeht? Oder aber bedeutet Subjektivierung auch die Emanzipation lebendiger Potentiale des Menschen? Um hierauf eine Antwort zu geben, muss zunächst die Frage nach dem 'Wesen' des Subjekts geklärt werden. In Anknüpfung an dialektische Subjektkonzeptionen wird im Vortrag argumentiert, dass neben dem gesellschaftlich geformten 'Vernunftsubjekt' auch ein inneres 'Natursubjekt', ein Subjekt des Lebens im Menschen postuliert werden muss. Erst durch Prozesse der Abgrenzung wie auch der Vermittlung zwischen diesen beiden Subjekten konstituiert sich das humane Subjekt. Die gegenwärtigen Tendenzen einer Subjektivierung der Arbeit sind als neue Stufe der Aktivierung dieser beiden Anteile des Subjekts und eine Neuordnung ihrer Interdependenzen anzusehen. Die hiermit verbundene zunehmende 'Entgrenzung von Arbeit' bedeutet vor allem eine Neubestimmung des 'Grenzlandes' zwischen den beiden Subjektpolen und es bilden sich hybride Subjekte (Reckwitz) wie etwa der 'Arbeitskraftunternehmer' (Voss) heraus. Damit werden in der Arbeitswelt ähnliche Tendenzen erkennbar, wie sie gegenwärtig auch auf anderen Ebenen unter den Begriffen der 'hybriden Kulturen', der 'Hybriden, Mischwesen aus Natur und Kultur' (Latour), der 'kosmopolitischen Hybride' (Wehling) usw. diskutiert werden. Paradigmatisch für den Hybridisierungsdiskurs war u.a. die Auseinandersetzung mit dem mexikanisch-amerikanischen Grenzraum. In dem Vortrag wird eine Spiegelung der dort erkennbaren Prozesse von Grenzziehung, Grenzöffnung und Vermischung in das Innere der Subjekte hinein vollzogen. Hinsichtlich MexAmericas ist umstritten, inwieweit die Hybridisierung als gelungene Synthese oder als weitere Verschiebung der 'Frontier' in der Tradition der Landnahme durch die 'Frontiersmen' (Turner) zu betrachten ist. So ist auch bezüglich der Phänomene einer Subjektivierung und Entgrenzung von Arbeit zu fragen, ob diese als Versöhnung der Gegensätze oder als eine neue Stufe der Kolonisierung der Natur des Subjekts durch ein inneres Frontiersubjekt zu begreifen sind." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info