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%T Die Somatisierung der Naturbeherrschung: körpersoziologische Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung
%A Bujok, Melanie
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 5116-5128
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:24:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-154282
%X "Ausgehend von Bourdieus Konzeption der Somatisierung der Herrschaftsverhältnisse wird untersucht, inwieweit diese Denkfigur nutzbar gemacht werden kann, die Inkorporierung der sozial hergestellten Speziesdifferenz kritisch zu reflektieren. Zunächst wird gezeigt, wie sich die Wahrnehmung von Lebewesen als Gattungswesen 'Mensch' und 'Tier' an die von den legitimatorischen Stützkonzeptionen der Sinnwelten (Berger/ Luckmann) - hier v.a. von den Naturwissenschaften - bereitgestellten Schemata anlehnt; und wie dieser Rekonstruktionsprozess schließlich die interspezifische Macht- und Herrschaftsbeziehung naturalisiert. Der Körper ist sodann der Ort, an dem sich diese Strukturen (hier: die Herrschaft über Tiere) materialisieren (Paula-Irene Villa); denn den Wahrnehmungs- und Deutungsmustern entsprächen Handlungsprogramme, die bestimmte Körperpraxen evozierten. Es wird skizziert, inwieweit sich diese Programme auf unterschiedliche Weise den Körpern von 'Mensch' und 'Tier' einschreiben: Menschen stellen ihre Spezieszugehörigkeit durch bestimmte Körperpraktiken dar. Die menschlichen Subjekte sind zudem an der Zuschreibung von Spezieszugehörigkeit beteiligt. Sie machen Tiere zu 'Fremden'. Die Behandlung der tierlichen Anderen durch die menschliche Gesellschaft, so wird dargelegt, manifestiert sich zumeist im Gebrauch ihrer Körper als Ding, als Materie. Es wird die These vertreten, dass aufgrund der einseitigen Zuschreibung von Spezieszugehörigkeit (Tiere inszenieren ihre Spezieszuschreibung nicht, sie ist ihnen keine 'zweite Natur', sondern äußerlich), die Somatisierung der Naturbeherrschung tierlichen Individuen als direkte Gewalt entgegen tritt: Der Gewaltstreich der sozialen Welt (Pierre Bourdieu) prägt sich ihren Körpern über gesellschaftlich organisierte Macht- und Disziplinierungstechniken ein. Da die Körperkonzepte einseitig von der menschlichen Gesellschaft hergestellt werden, bieten sie zudem einen Untersuchungsgegenstand, inwieweit der Körper von Tieren neben einer ökonomischen eine symbolische Ressource und insbesondere ein Distinktionsmittel darstellt, durch das die sozialen Einheiten der Gesellschaft ihren Habitus prägen und aufrechterhalten." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
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