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@incollection{ May2008,
 title = {Zonen der Unbestimmtheit: einige Beobachtungen in systematisierender Absicht},
 author = {May, Stefan},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {5649-5659},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153873},
 abstract = {"Unterschiedliche Autoren haben als ein wesentliches Charakteristikum der Herrschaft in der Moderne immer wieder die Gleichzeitigkeit von Autonomie und Kontrolle hervorgehoben. Ihre Unterschiede begründen sich in der Art und Weise, in der diese beiden Momente aufeinander bezogen werden. So bilden beispielsweise in der Perspektive Foucaults und seiner Gouvernementalitätsstudien gerade die Verknüpfung von Machttechnologien und Selbsttechnologien jenes Charakteristikum eines Herrschaftstyps, in welchem es zu einer Verschiebung der Modalitäten des Regierens vom Staat und seinen Apparaten in die Individuen kommt. In einer ausgeklügelten 'Mikrophysik der Macht' werden die unterschiedlichsten Disziplinierungstechniken Teil des Handelns der Subjekte. Nicht Erhöhung der Autonomiegewinne sondern neuartige Formen der 'Totalität des Regierens' sind das Ergebnis. Interessant könnte nun die Frage sein, ob es eine mögliche Beschreibung von Herrschaft gibt, die weder der Foucaultschen Totalisierung der Macht noch einer möglichen subpolitischen Eroberung der 'Ausnahme' folgt. M.a.W.: entstehen aus dem Zusammenwirken und Aufeinanderwirken der Gleichzeitigkeit dieser Prozesse von Autonomie und Kontrolle neuartige Konstellationen von Herrschaft, die eigens beschrieben und analysiert werden müssen? Wie und unter welchen Voraussetzungen lassen sich jene Prozesse neuer Ambivalenzen und Unschärfen beschreiben, in deren Folge 'Zonen der Uneindeutigkeit' (Agamben) entstehen? Beobachtet man nämlich jene Selbsttechniken, Kontrollregime, Politiknetzwerke etc., die in den unterschiedlichsten Disziplinen in den letzten Jahren Aufmerksamkeit erfahren haben, dann besteht ein wesentliches und charakteristisches Merkmal dieser Prozesses gerade darin, dass in ihnen die Grenzen zwischen Kontrolle und Autonomie, zwischen Zwang und Freiheit, verschwimmt. Diese Grenzverschiebungen und ihre Folgen der Unbestimmtheitszonen entstehen nun gerade in Bereichen der Überschreitung ehedem einigermaßen klarer Grenzen zwischen Natur und Kultur. Beispielsweise in der Biogenetik und der Stammzellforschung oder in den 'manufactured uncertainties' einer Intensivmedizin, in deren Folge es zu einer immer stärkeren Unbestimmtheit und Unbestimmbarkeit der Grenze zwischen Leben und Tod kommt. Von Interesse könnte also sein, weniger die Modalitäten der Herrschaftsausübung zu beschreiben, die, wie Foucault überzeugend zeigen konnte, bereits mit der modernen Gesellschaft selbst erfunden wurden. Auch weniger ihre Ziele. Vielmehr ist es die Konstituierung dieser neuen Zonen der Uneindeutigkeit und die darin angelegten Entgrenzungen, mit der sich Herrschaft in der Zweiten Moderne von den Herrschaftstechniken der Ersten, industriegesellschaftlichen Moderne unterscheidet." (Autorenreferat)},
 keywords = {Gouvernementalität; soziologische Theorie; Politik; governmentality; control; Moderne; Zwang; national state; Ambivalenz; Staat; power; medicine; individual; autonomy; culture; nature; sociological theory; Foucault, M.; Herrschaft; Tod; death; Individuum; Macht; Freiheit; Natur; self-determination; domination; Medizin; Kontrolle; Selbstbestimmung; compulsion; life; Foucault, M.; freedom; politics; Autonomie; Leben; Kultur; Subjekt; ambivalence; subject; modernity}}