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%T Vom musikalischen Gehör zur akustischen Expertise: über die Verwissenschaftlichung des Hörens und die Entsinnlichung des Sozialen
%A Rieger, Matthias
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 5985-5991
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:21:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153608
%X "Ende des 19. Jahrhunderts gelang es erstmals, Sprache und Musik auf Walzen zu bannen oder via Kabel von einem Ort zum anderen zu übertragen. Die Erfindung des Fonografen und des Telefons ermöglichten es, eine Stimme ohne Sprecher und Musik ohne Musiker hörbar - und damit auch denkbar - zu machen. Mit dieser Trennung von Sprechenden und Sprache, Musik und Musizierenden läuteten Edison und Bell eine Ära ein, in der nicht mehr Tradition und Erfahrung, sondern die technogene Synthese und Speicherung von Schall den Rahmen bestimmen, in dem Musik produziert, gehört und erforscht wird. Grundlegend für die Technologisierung von Musik und Sprache waren die Forschungen des Physiologen Hermann von Helmholtz. In seiner Lehre von den Tonempfindungen (1863) macht er seinen Lesern deutlich, dass nicht das musikalische Gehör, auf das Musiker und Gelehrte vertrauten, sondern nur das vom Akustiker gelenkte Ohr hört, was wirklich erklingt. Mit Helmholtz wird das Ohr des Akustikers und nicht mehr das Gehör des Musikers grundlegend für die musikalische Forschung und Praxis. Anhand von Briefen, theoretischen Schriften und Nachschlagewerken lässt sich zeigen, wie seit Helmholtz Hören nicht mehr auf musikalischem Erleben, sondern auf naturwissenschaftlicher Expertise beruht." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info