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@incollection{ Termeer2008,
 title = {Naturräume, Körper, Geschlecht: Wälder als Verkörperungen sozialer Geschlechter},
 author = {Termeer, Marcus},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {524-538},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153268},
 abstract = {"In den gesellschaftlichen Naturverhältnissen der europäischen Geschichte findet der soziale Geschlechter-Antagonismus seine 'Fortsetzung' in der 'äußeren Natur'. Neben der geläufigen engen semantischen/ symbolischen Verbindung von 'äußerer Natur'/ Landschaft mit 'Weiblichkeit' gibt es eine solche mit 'Männlichkeit'. Es lassen sich so historisch variable 'soziale Geschlechter' des Waldes ausfindig machen: Alterisierte 'weibliche Wälder': Au-, Bruch-, Sumpfwälder, 'ungezügelte' Dschungel etc. einerseits, 'Schutzgebiete' als Quasi-Gärten, männlicherseits kultivierte und vor der eigenen inneren Wildheit, der 'ersten Natur' geschützte Areale andererseits. Entalterisierte 'männliche Wälder' zwischen 'Wildnis' und streng geordneten Formationen: mittelalterliche Königsforste, 'heroische Urwälder' als Orte 'ewiger Werte', 'soldatische' Wälder, 'Maschinen-Wälder', geregelte Forsten. 'Innere' und 'äußere Natur' sind in historischen Prozessen wechselseitig verflochten. Der Geschichtlichkeit der Körper-Produktionen entsprechen je die Wahrnehmungen/ Konstruktionen von Naturorten. Wichtig sind hier die Transformationen von aggregativen Bedeutungsräumen in vorbürgerlichen Gesellschaften in einen generativen Bedeutungsraum bürgerlicher Gesellschaften und der damit verbundene Wandel des Körpers vom ständischen Besitzer zum modernen Repräsentanten von Eigenschaften; mit Ausnahme des weiblichen Körpers, der nun zum Besitzer von Eigenschaften szientifiziert wird. Naturorte (hier: Waldformationen) sind 'Bild- und Erfahrungsräume', 'Bilder': Orte sozialer Konstruktion (mittels tätigen Um- und Aufbaus oder alleiniger Wahrnehmung). Sie bilden (als Idyllen oder 'erhabene Orte' bzw. Orte des verschlingenden Schreckens, der Inversion usw.) die 'Rahmen' für affektive Erfahrungen, 'leiblichen Nachvollzug', die wechselseitige Repräsentation von Körper und Raum/ Ort, die gegenseitige Erzeugung von Plausibilität. Das ist eng verbunden mit Diskursen. Diese 'Bilder' sind 'Hybride', bezeichnen aber kein Sich-Auflösen binärer Strukturen; es bedarf der dialektischen Vermittlung. Zudem muss zwischen den sozialen Funktionen vormoderner und moderner sowie postmoderner 'Hybride' unterschieden werden. Erstere 'beweisen' in der sozialen Wahrnehmung einen existierenden Antagonismus Kultur - Natur, die Herrschaft (bzw. deren Notwendigkeit) der Kultur über die Natur. Letztere (Mutationen, Klone usw.) stellen eine paradoxe Bedrohung der Herrschaft dar." (Autorenreferat)},
 keywords = {perception; zone; social construction; picture; Wahrnehmung; Wald; Bild; Sozialgeschichte; historical analysis; culture; Geschlecht; nature; Metapher; soziale Konstruktion; body; Körperlichkeit; Körper; metaphor; masculinity; symbol; historische Analyse; gender; social perception; Raum; Natur; Weiblichkeit; soziale Wahrnehmung; femininity; forest; corporeality; Männlichkeit; Kultur; Symbol; social history}}