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@incollection{ Kuhlicke2008,
 title = {Wissen und Naturkatastrophen: einige Überlegungen zum Thema Nichtwissen und ein empirisches Beispiel},
 author = {Kuhlicke, Christian},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {844-857},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-153048},
 abstract = {"Ausgehend von der These, dass das Hochwasser 2002 den kollektiven Erfahrungshorizont überstieg, wird der Frage nachgegangen, auf Grundlage welcher Wissensbestände und Handlungsressourcen betroffene soziale Gruppen mit der Gefahr umgegangen sind und welche Auswirkungen dies auf ihre Verwundbarkeit hatte. Dabei wird zunächst auf katastrophensoziologische und geographische Theorien rekurriert. Sowohl das katastrophensoziologische Theorem FAKKEL (Clausen) als auch sozialgeographische Konzeptionen von Verwundbarkeit (Blaikie u.a.) betrachten Faktoren sozialer Ungleichheit als zentrale Verwundbarkeitsdeterminanten. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass das FAKKEL-Theorem als makrosoziologische Fassung von Katastrophen gedacht ist und der Verwundbarkeitsansatz dem Kontext von 'Entwicklungsländern' entstammt. Daher ist zu hinterfragen, inwiefern sie auf moderne Industriegesellschaften anwendbar sind. Nahezu konträr argumentieren Theoretiker reflexiver Modernisierung (Giddens, Beck). Sie konstatieren, dass sich traditionelle Handlungskonstellationen und -routinen auflösen und durch stärker wissensabhängige und -vermittelte Strukturen ersetzt werden. Daraus ergeben sich zwei weitere Fragen: Treffen diese Überlegungen auch auf den Umgang mit Hochwassergefahren zu? Welche Auswirkungen hat der postulierte Modernisierungsprozess auf die Verwundbarkeit verschiedener Gruppen? Um diese Fragen zu beantworten, wird auf empirische Daten einer Haushaltsbefragung sowie narrative Interviews im Rahmen des EU-Projekts FLOODsite zurückgegriffen und gezeigt, dass verschiedene lokale Milieus in Bezug auf das Hochwasser 2002 unterschiedlich verwundbar waren. Es lassen sich zum einen verletzlichkeits- und schadensmindernde Handlungsstrategien identifizieren, die mit dem Konzept der 'reflexiven Modernisierung' beschrieben werden können. Zum anderen - und quantitativ bedeutsamer - sind traditionale Milieus auszumachen, die im Fall des Hochwassers 2002 verwundbarer waren als andere. Ihr Handeln wurde wesentlich dadurch beeinflusst, dass das Ausmaß des Ereignisses auf der Basis überkommener Wissensbestände so nicht antizipierbar war. Abschließen wird der Vortrag mit Reflexionen über die praktischen Implikationen der Ergebnisse." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; private household; human-environment relationship; water; Handlung; reflexive modernization; Giddens, A.; Giddens, A.; Federal Republic of Germany; social inequality; action; reflexive Modernisierung; human being; Tradition; regionale Faktoren; knowledge; soziale Folgen; regional factors; capacity to act; Beck, U.; Mensch; Wasser; Naturkatastrophe; Handlungsfähigkeit; Konzeption; conception; tradition; Mensch-Umwelt-Beziehung; soziale Ungleichheit; Beck, U.; natural disaster; social effects; Wissen; Privathaushalt}}