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%T Reproduktionshandeln als Gewährleistungsarbeit: Der Erhalt von Arbeits- und Lebenskraft als Voraussetzung und Grenze eines "entgrenzten" Kapitalismus
%A Jürgens, Kerstin
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 1468-1478
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:18:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-152651
%X "Der Wandel von Erwerbsarbeit bringt auch in traditionellen Branchen und Erwerbssegmenten neue Formen der Nutzung von Arbeitskraft mit sich. Abhängig Beschäftigte sollen sich - so die Proklamationen von Personalverantwortlichen und Managermagazinen - mit ihrer 'ganzen Persönlichkeit' und als 'ganzer Mensch' in den Arbeitsprozess einbringen. Werden die Beschäftigten 'vom Objekt zum Subjekt von Rationalisierung' (Moldaschl/ Schultz-Wild), wird in der theoretischen Analyse ein Perspektivwechsel von der Struktur- zur Handlungsebene obligatorisch. Er findet bereits seinen Niederschlag in Konzepten zum 'Arbeitshandeln' (Böhle) oder zum 'Arbeitskraftunternehmer' (Voß/ Pongratz) sowie in Studien zur 'Subjektivierung von Arbeit'. Der Beitrag knüpft an diese Debatten an und plädiert für eine Erweiterung des Gegenstandsbereichs und eine Reformulierung des bislang dominierenden Arbeitsbegriffs. Zielt die neue Funktionslogik betrieblicher Arbeitsorganisation auf die Nutzung 'lebensweltlicher Potenziale', ist eine Perspektiverweiterung auf Fragen der Reproduktion unumgänglich. Während mit einem solchen Plädoyer häufig eine Gegenstandserweiterung auf unbezahlte Arbeit assoziiert wird, zielt der hier vorzustellende Ansatz auf die Analyse von Reproduktionsleistungen der Person, die für den Erhalt eigener Arbeitskraft notwendig sind. Ausgehend von den älteren arbeits- und industriesoziologischen Konzepten zur 'Reproduktion als Arbeitskraft' (Asendorf-Krings u.a.; Brock/ Vetter) werden zunächst aktuelle Anforderungen an Beschäftigte identifiziert, ohne die sich der Erhalt von Arbeitskraft nicht gewährleisten ließe. Diese Leistungen werden interpretiert als ein gezieltes Reproduktionshandeln, das sich sowohl als Voraussetzung wie auch als Begrenzung eines erweiterten externen Zugriffs auf Arbeitskraft erweist. Der Beitrag thematisiert damit die Frage, inwiefern sich in der Eigenlogik von Reproduktionshandeln auch Grenzziehungen der Person sowie Widersetzungen gegenüber einem 'entgrenzten' Kapitalismus ablesen lassen." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info