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%T Liebe und Partnerwahl in der Moderne: zwischen Natur und Sozialität
%A Stengel, Stephan
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 1706-1716
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:17:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-152476
%X "In der wissenschaftlichen Diskussion zeigen sich zunehmend Tendenzen der Entkopplung des Prozesses der Partnerwahl von sozialen und kulturellen Bezügen. Das soziale Handeln der Akteure wird hierbei immer häufiger in zweiter Instanz naturalisiert und als evolutionäre Antwort auf die Notwendigkeit der genetischen Reproduktion interpretiert. Reproduktionserfolg wird damit zum alles bestimmenden Ausgangs- und Zielpunkt menschlichen Verhaltens. Gleichzeitig zeigt sich aber auch große (sozial)wissenschaftliche Skepsis und individuelles Unbehagen angesichts der Vorstellung, Menschen im Prozess der Partnerwahl in letzter Konsequenz auf die Exekution genetischer Verhaltensprogramme zu reduzieren. Partnerwahl weist aus einer soziologischen Perspektive immer auch Aspekte individueller Zuschreibung und Einflussnahme auf und ist prinzipiell Prozessen der sozialen und kulturellen Formung zugänglich. Der Vortrag bewegt sich im Spannungsfeld der gegenwärtig aktuellen Kontroverse um die soziale bzw. biologische Determinierung von Partnerwahl und Liebe. Er ist hierbei gleichermaßen empirischen Erkenntnissen aus Soziobiologie, evolutionärer Psychologie und Soziologie, wie theoretischen Überlegungen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive verpflichtet. Ziel der Präsentation ist es, im Hinblick auf die Modi der Partnerwahl die oftmals antagonistisch verwendeten Argumente von Evolutionsbiologie und Sozialforschung kritisch aufzuarbeiten. Hierbei soll aufgezeigt werden, dass gegenwärtig nicht nur Tendenzen der Re-Naturalisierung von Partnerwahl zu verzeichnen sind, sondern mithin auch gegenläufige Prozesse, etwa die kulturelle Aufwertung von Partnerschaft qua medialer Inszenierung, vermehrte Steuerungsversuche im Hinblick auf die physische und soziale Attraktivität auf dem Partnermarkt (Mode, Fitnessbewegung Schönheitschirurgie, Partnerschaftsratgeber). Kritisch soll auch gefragt werden, ob gegenwärtige Charakteristika der Sozialstruktur tatsächlich in den Leitgedanken des 'survival of the fittest' passen und ob die ausdifferenzierte Symbolkommunikation im Prozess der Partnerschaftsanbahnung tatsächlich angemessen evolutionsbiologisch erklärbar ist." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info