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@incollection{ Veil2008,
 title = {Potentiale für naturnahe Räume in Metropolen: auf dem Weg zu einer reflexiven Stadtgesellschaft},
 author = {Veil, Katja},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {2968-2971},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151469},
 abstract = {"Die Mata Dois Irmaoes ist eines der wenigen erhaltenen Urwaldgebiete in Pernambuco im Nord-Osten von Brasilien. Das Waldgebiet befindet sich mitten in der wachsenden Metropolregion Recife mit über 4 Mio. Einwohnern. Es handelt sich um eine der letzten Flächen primären Urwalds, der sich früher über die gesamte Küstenregion erstreckte. Der Urwald war früher im Privatbesitz eines Großgrundbesitzers und besitzt heute den Status eines 'Parks'. Der Schutz solcher naturnahen Flächen in der Stadt ist das Resultat von Entscheidungen und Bewertungen unter den Stakeholdern des städtischen Bodenmarkts. Wenn über die Entwicklung einer Freifläche entschieden wird, konkurrieren 'naturale' und 'soziale' Logiken: Während für Ökologen und Biologen der absolute Schutz des Gebietes eine nicht weiter zu hinterfragende Forderung zu sein scheint, muss die Soziologie auch die verschiedenen Bedürfnisse und Nutzungsinteressen berücksichtigen. Kann und darf man dort das informelle Siedeln verbieten, ohne den Siedlern Alternativen zu bieten? Wessen Interessen sind wichtiger? Lassen sich ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit in einen Kompromiss bringen? In dem Beitrag wird ein Projekt in Recife unter die Lupe genommen, in dem ein Bewertungssystem entwickelt wird, das die Nutzungsanforderungen, Wertigkeiten und Konkurrenzen städtischer Freiflächen ordnen und zur Entscheidungsfindung über ihre Verwertung dienen soll. Die Naturwissenschaften wollen sich dabei die 'ökologisch wertvollen' Stadtflächen 'aneignen' und der sozialen Nutzung (insbesondere informelles Siedeln und Subsistenzwirtschaft) entziehen. Die Stadtsoziologie muss ein alternatives System der Bewertung entwickeln, mit dem das Verhältnis der Stadtbewohnerschaft gegenüber solchen Freiflächen im Sinne eines 'lernenden Systems' verändert wird. Je höher Bewohner/innen den Wert 'ihrer' Mata Dois Irmaoes einschätzen, desto stärker wird die Bereitschaft ausgeprägt sein, diese Flächen und ihr Ökosystem selbst zu schützen. In diesem Fall müssen die Stadtbewohner aber als Teil des Systems verstanden werden, und die Fläche muss ihnen zugänglich sein. Nur wenn Natur und Gesellschaft sich nicht gegenüberstehen, sondern beides als ein interdependenter Zusammenhang verstanden wird, ist ökologische Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung realisierbar. Im Gegensatz zu den 'Naturwissenschaften' muss aus Sicht der Stadtsoziologie die Strategie verfolgt werden, naturnahe Flächen über Aneignung und Nutzung zu schützen. Nur als Teil der urbanen Kulturlandschaft hat die 'Natur' eine Chance, auch wenn dies erst einmal paradox klingt. Anhand dieser Beobachtung soll die Bedeutung eines sozial-ökologischen Untersuchungsansatzes zur Bewertung von urbanen Freiflächen diskutiert werden." (Autorenreferat)},
 keywords = {conservation; Latin America; Wald; sustainability; Gesellschaft; Brazil; environmental sociology; Bewohner; metropolis; utilization; society; urban development; Stadt; inhabitant; nature park; nature; Metropole; Kulturlandschaft; environmental protection; Naturschutz; Bewertung; Naturpark; Umweltsoziologie; interdependence; Brasilien; green space; evaluation; Natur; Stadtsoziologie; cultural landscape; Nutzung; urban sociology; town; Interdependenz; Entwicklungsland; forest; Stadtentwicklung; Nachhaltigkeit; Südamerika; South America; Umweltschutz; Grünfläche; developing country; Lateinamerika}}