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%T Der Schlund der Stadt: zum Verhältnis von urbanen Räumen, Natur und Versorgung
%A Janowicz, Cedric
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2986-3000
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:13:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151446
%X "Grundlegende Überlegung ist, dass sich für alle Gesellschaften das Problem stellt, ihre Bevölkerung so mit Nahrungsmitteln, Energie, Wasser, Wohnraum, Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen zu versorgen, dass deren Bedürfnisse angemessen befriedigt werden, Lebensqualität gewährleistet und die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben. In der dauerhaften materiellen (Produktion von Nahrungsmitteln, Werkzeugen, Fortbewegungsmitteln, Kleidung etc.) und symbolischen (Sprache, Riten, Mythen, Wissenschaft etc.) Regulierung dieser Bedürfnisse werden historisch je spezifische gesellschaftliche Naturverhältnisse etabliert. Um die Menschen in einem bestimmten Gebiet mit den oben genannten Gütern zu versorgen, haben sich im Laufe der Geschichte spezifische Strukturen herausgebildet, die als Versorgungssysteme bezeichnet werden können. In diesen Versorgungssystemen sind Natur und Gesellschaft wechselseitig miteinander verschränkt, denn zum Zweck der Versorgung von Bevölkerungsmitgliedern wird Natur 'angeeignet'. Diese konkrete Nutzung von Natur erfolgt unter historisch spezifischen und variablen Formen institutioneller Regulierungen wirtschaftlicher, politischer, kultureller und wissenschaftlich-technischer Art. Somit werden innerhalb von Versorgungssystemen Natur und Gesellschaft sowohl materiell, über physikalische, stofflich-energetische Größen, als auch symbolisch über gesellschaftliche Handlungen, Wahrnehmungen, Bewertungen und Kommunikationsprozesse reguliert. Dieser Zusammenhang wird nun exemplarisch an dem Versorgungssystem der Nahrung untersucht. Der Titel 'Der Schlund der Stadt' verweist dabei auf die Tatsache, dass Städte seit jeher ein hohes Maß an Nahrungsmittelerzeugnissen verbrauchten, aber auch seit jeher eine zentrale Rolle bei der administrativen Koordinierung aller Arten von Nahrungserzeugnissen spielten. Empirisch erfolgt die Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Urbanisierungsprozessen und Nahrungsversorgung am Phänomen der 'urban agriculture' in der Untersuchungsregion Accra/ Ghana. Die meisten Veröffentlichungen zu diesem Thema widmen sich nicht selten vornehmlich aus einer modernisierungstheoretischen Perspektive dem Phänomen, so dass die 'Reagrarisierung' urbaner Räume durch das Phänomen der urbanen Landwirtschaft und der damit verbundenen Sozialzusammenhänge und Handlungspraktiken letztlich nur als defizitäre und mängelbehaftete Aktivität des 'informellen Sektors' erscheinen kann. Im Rahmen einer akteurstheoretisch orientierten, sozial-ökologischen Forschung soll daher in dem Beitrag der Blick für die vielfältigen Handlungsentwürfe und Sozialprozesse, die sich strategisch und mit durchaus unterschiedlichen konkreten Interessenlagen um die Probleme der urbanen Landwirtschaft, der Raumnutzung und der Überlebenssicherung herum gebildet haben, geschärft werden." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info