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@incollection{ Misoch2008,
 title = {Hybride Handlungsstrukturen: Folgen des Einsatzes technischer Systeme am Beispiel von CAS},
 author = {Misoch, Sabina},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2008},
 booktitle = {Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2},
 pages = {3061-3069},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {978-3-593-38440-5},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151383},
 abstract = {"Technik ist, soziologisch betrachtet, ein Grundtatbestand des menschlichen Lebens, ein 'phénomène social total' (Mauss). Man kann die Menschheitsentwicklung seit ihrem Anbeginn an als eine Geschichte der Technik und Technikentwicklung lesen - von den ersten Steinwerkzeugen bis hin zu 'intelligenten' Objekten oder computer- bzw. roboterassistierten Instrumenten. Bereits Gehlen (1986) verwies darauf, dass Technologieentwicklung und -einsatz immer zum Ziel habe, menschliche Organe zu ersetzen, zu erweitern, zu entlasten oder zu überbieten. Betrachten wir computerassistierte Technik im Medizinbereich, so haben wir es mit einem deutlichen Beispiel der Organüberbietung zu tun: Computergesteuerte Prozesse sollen bei medizinischen Eingriffen im menschlichen Körper dem Mediziner assistieren und die Fähigkeiten des Operateurs überbieten (Darstellung visueller Daten sowie deren Zoom; höhere Genauigkeit beim Eingriff durch Herausfiltern des Tremors usw.). Technik ist jedoch mehr als lediglich ein Artefakt, welches bestimmte Funktionen erfüllen kann - Technik ist immer auch eine figurative Sozialbeziehung, indem die Artefakte in soziale Handlungsvollzüge einbezogen werden und die Akteure mittels dieser sowie mit ihnen interagieren. Technik beeinflusst somit nachhaltig soziale Handlungsstrukturen und Beziehungen und ist elementarer Bestandteil menschlicher Kultur (Sombart 1911); Handlungstechniken bilden spezifische kulturelle Muster ab (Mauss 1934) und in Anlehnung daran kann geschlossen werden, dass technisch unterstützte Handlungsmuster zu Zeichen kultureller Praktiken werden durch ihren doppelten Grad der Kulturation: durch ihren technischen artifiziellen Charakter sowie ihren durch ihre figurative Einbindung und Habitusformierung. Der Vortrag setzt sich mit dem Einsatz computerassistierter Systeme (CAS) in der Chirurgie und deren soziologischen Folgen auseinander. Es wird am Beispiel des Da-Vinci-Systems, einem computerassistierten Telemanipulationssystem für minimal invasive Eingriffe, aufgezeigt, dass der Einsatz computerisierter Anwendungen aus soziologischer Perspektive u.a. zu einer Hybridisierung von Handlungsstrukturen führt. Die Folgen dieser Grenzverschiebung werden im Vortrag diskutiert." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Medizintechnik; technical development; historische Entwicklung; Einsatz; Akteur; artifact; deployment; Handlungstheorie; Arzt; Artefakt; action theory; medical technology; medicine; Federal Republic of Germany; culture; social actor; social relations; historical development; habits; body; physician-patient relationship; Körper; soziale Beziehungen; Handlungssystem; Habitus; Auswirkung; computer; physician; technische Entwicklung; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Technik; system of action; impact; Computer; engineering; Kultur}}