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%T Surfen - Kaufen - Anerkennung suchen: Problemzonen der Handlungsträgerschaft in der virtuellen Alltagsökonomie
%A Lamla, Jörn
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 3103-3113
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:12:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151348
%X "Folgt man (post)strukturalistischen Theorien und der Aktor-Netzwerktheorie Bruno Latours, resultiert das Problem der Handlungsträgerschaft aus den 'Dezentrierungen des Subjekts' im virtuellen Raum sprachlicher Zeichen oder im materiellen Raum technischer Aktanten-Netzwerke. Diese Sichtweise gewinnt nicht zuletzt durch die neuen digitalen Medien an Plausibilität, vor allem durch das Internet, das solche lateralen Vernetzungen des Handelns gewaltig zu steigern vermag. Demgegenüber wird hier ein Zugang favorisiert, der das Problem vor allem in der vertikalen Aufschichtung sozialer Praxis lokalisiert. Mit Anthony Giddens kann zwischen Unbewusstem, praktischem und diskursivem Bewusstsein unterschieden und Handeln als fortlaufender Strom reflexiv kontrollierten und (nachträglich) rationalisierten Verhaltens aufgefasst werden. Die Fähig- und Fertigkeiten der Handelnden sind darin stets durch soziale Regeln sowie Ressourcenverteilungen mitkonstituiert, die nicht voll überschaut bzw. unter Verfügungsgewalt gebracht werden können. Dennoch sind die Handelnden als leibgebundene Entscheidungszentren mit eigener Geschichte privilegierte Träger des Handelns. Allerdings kann die narrative Vermittlung unterschiedlicher Bezüge und Organisationsstufen der Praxis problematisch werden. Im Anschluss an Paul Ricœur analysiert der Beitrag solche 'Verstrickungen' am Beispiel der 'virtuellen Alltagsökonomie', in der sich drei Problemzonen des Handelns überlagern: Das Surfen bezeichnet Handlungen, die in ein Netzwerk technischer Agenten der digitalen Computertechnologie verstrickt sind. Das Kaufen verweist auf komplexere Praktiken des sozialen Alltagslebens, die sich in den symbolischen Überschüssen des Geldmediums verstricken. Die biographische Suche nach Anerkennung schließlich verläuft in einem Geflecht nicht (gänzlich) ökonomisierbarer Sozialbeziehungen und Sozialordnungen, die für die Pflege der Identität unverzichtbar sind." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info