Endnote export

 

%T Organisation als natürliche Person? Die Entstehung einer modernen Gebildevorstellung von Organisation in den USA
%A Matys, Thomas
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 3208-3221
%D 2008
%I Campus Verl.
%@ 978-3-593-38440-5
%= 2010-10-01T15:12:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-151255
%X "Das Thema des Vortrages ist die Frage, wie sich die Entstehung und Verbreitung US-amerikanischer Organisationen ('corporations') ab dem 19. Jahrhundert unter Zuhilfenahme einer Semantik vollzog, die die Moderne bis dato auf Menschen bzw. deren Rechte und Handlungen angewendet sah: Organisationen seien als natürliche Personen zu betrachten. Neben Ordnung und Vergemeinschaftung gewinnt somit die Gebilde-Vorstellung von Organisation zunehmend an Forschungsrelevanz. Hieraus werden zwei Fragenkomplexe abgeleitet: a) Welche Argumente und Diskurse - die sich z.T. auch in aktuellen US-amerikanischen Anti-Globalisierungsdebatten wiederfinden - lassen sich in historischen Gründermythen (Akte der 'Inkorporierung', staatlichen Charterungen, Gerichtsurteilen, Akten, Aufzeichnungen, Zeitungsberichten etc.) ausmachen, die die Vorstellung einer Organisation als eigenständigen Akteur ('corporate personhood') begründen, welcher mit denselben Rechten wie eine natürliche Person ausgestattet ist? b) Lassen sich typische Funktionen, Effekte und Regelstrukturen (in Bezug auf bspw. Herrschaft, Ungleichheit, Eigentum, Verantwortungszurechnung u.v.a.m.) aufzeigen, die durch die Verbreitung der Corporations - und damit des Gebilde-Prinzips - Geltung erlangt haben, sprich: institutionalisiert wurden? Begriffe wie 'legal foundations of the modern corporation' (Perrow 2002) oder 'legal revolution' deuten an, dass die angeblich rechtliche Erfindung der corporations bereits bei Soziologen angekommen ist. Und welche besseren empirisch verwertbaren Tatsachen könnte es geben als Streitfälle vor Gericht. So wird eine Menge an Gerichtsfällen als empirisches Material herangezogen, welches neben interessanten Einblicken in die Verstrickung zwischen US-amerikanischer Justiz und den corporations-Vertretern organisationssoziologisch folgende interessante Punkte als Analysegegenstände enthält: Woher stammt die Idee von Organisation als natürlicher Person? Welche Rolle spielt das US-amerikanische Rechtssystem und vor allem die Justiz dabei? Sollte es sich um eine Erfindung des Rechts handeln? Welche organisations-induzierten gesellschaftstheoretischen Folgen und Effekte, die eine bis heute ungeheure Wirkmächtigkeit entfaltet haben, sind in der spannenden historischen Eppoche des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts bereits angelegt (Trennung von Eigentums- und Verfügungsrechten, Akkumulation von Rechten und Kapital, die Erfindung von Organisation als Rolle, Externalisierung von Kosten, Governance, Organisation als Institution und Regierungsdispositiv u.v.a.m.)?" (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info