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@incollection{ Haller2006,
 title = {Auf dem Weg zu einem europäischen Sozialstrukturparadigma? Folgerungen aus einer wissenssoziologischen Analyse der dominanten Ungleichheitstheorien in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA},
 author = {Haller, Max},
 editor = {Rehberg, Karl-Siegbert},
 year = {2006},
 booktitle = {Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2},
 pages = {293-310},
 address = {Frankfurt am Main},
 publisher = {Campus Verl.},
 isbn = {3-593-37887-6},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-145338},
 abstract = {"In verschiedenen Ländern bzw. Makroregionen Europas entstanden in den letzten Jahrzehnten recht unterschiedliche soziologische Interpretationen der sozialen Ungleichheit. Meine allgemeine These lautet, dass diese Interpretationen eng mit der spezifischen internen Sozialstruktur dieser Länder und mit ihrer Entwicklung und Lage im gesamteuropäischen Kontext zusammenhängen. Sie sind auch Teil umfassenderer gesellschaftlich-kultureller Vorstellungen und besitzen als solche eine selbständige Bedeutung. Sie unterliegen der Bindung an bestimmte Interessen, einer Tendenz zur Herausbildung eines mehr oder weniger konsistenten Gesamtbildes, sie produzieren aber auch Tendenzen der internen Fragmentierung. Im speziellen wird argumentiert, dass man im Europa der Nachkriegszeit von vier dominanten Traditionen der Ungleichheitsanalyse sprechen kann: einer differenzierungstheoretischkulturalistischen bzw. politökonomischen Variante (dominant vor allem in der Bundesrepublik Deutschland), die einen Bedeutungsverlust klassenbezogenvertikaler zugunsten horizontaler, politisch vermittelter Ungleichheiten diagnostiziert; einer affirmativ-egalitären Perspektive (skandinavische Länder), die weiterhin von der Bedeutung klassenspezifischer Ungleichheiten ausgeht, jedoch annimmt, dass sozialstaatliche Intervention diese signifikant 'zähmen' könne; einer pragmatischempirischen Perspektive (typisch vor allem für Großbritannien), die klassentheoretische Ungleichheit weiterhin als strukturbestimmend für Lebenslage und -chancen der Bevölkerung betrachtet; einer klassentheoretisch-gesellschaftskritischen Perspektive (Frankreich), die im Geiste von Marx in modernen Gesellschaften und im Rahmen der Globalisierung neue Phänomene von Herrschaft und Ausbeutung diagnostiziert. Im Vortrag werden diese Konzeptionen näher dargestellt und es wird nachzuweisen versucht, dass ihre Entstehung zu verstehen ist auf dem Hintergrund der spezifischen sozialen Strukturen, der inneren und äußeren Problemlagen und der geistigen Traditionen dieser Länder. Abschließend wird die Frage diskutiert, inwieweit die europäische Integration diese differentiellen Interpretationsmuster abschleifen wird oder nicht. Eine Reihe von Gründen sprechen für ihre Persistenz, jedoch sind auch neue Themenstellungen und europazentrierte Orientierungen zu erwarten aufgrund von verschiedenen Tatsachen. So stellt Europa heute einen entscheidenden institutionellen Rahmen für die Reproduktion von Ungleichheit dar; ehemalige, tiefe innere Spaltungen sind verschwunden; die Sozialwissenschaft selber beginnt sich zu europäisieren." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; EU; soziologische Theorie; North America; Gesellschaft; Sozialstaat; society; social welfare state; Federal Republic of Germany; Europa; Europeanization; class society; Kritik; explanation; social stratification; sociological theory; Nordamerika; soziale Differenzierung; social inequality; Klassengesellschaft; Europäisierung; Neoliberalismus; United States of America; EU; Marxismus; criticism; Europe; soziale Schichtung; social science; funktionale Differenzierung; France; neoliberalism; functional differentiation; Sozialwissenschaft; politische Ökonomie; USA; political economy; Großbritannien; Frankreich; social differentiation; Marxism; Erklärung; Great Britain; soziale Ungleichheit}}