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%T Von Gipfeln und Tälern: Bemerkungen zu einigen Gefahren, die den objektiven Hermeneuten erwarten
%A Reichertz, Jo
%E Garz, Detlef
%E Kraimer, Klaus
%P 125-152
%V 1031
%D 1994
%I Suhrkamp
%@ 3-518-28631-5
%= 2009-01-07T13:49:00Z
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-17554
%X Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich Anspruch und Wirklichkeit der objektiven Hermeneutik zueinander verhalten. Zu diesem Zweck betrachtet der Autor einige heikle Punkte des Gesamtkonzepts von U. Oevermann. So sagt Oevermann zur prominenten Stellung des objektiven Hermeneuten: Zu Recht kann der Hermeneut davon ausgehen, dass er sich auf dem Gipfel befindet, denn seine Überlegenheit wird durch zwei Dinge gesichert - durch sein erworbenes Interpretationswissen und durch sein Interpretationsverfahren. Anmaßen würde sich der Interpret die Überlegenheit lediglich dann, wenn diese in der Tat nicht gegeben wäre, wenn also der Hermeneut für seinen Anspruch keine begründbaren und akzeptierbaren Argumente vorbringen könnte und stattdessen allein den Anspruch auf Überlegenheit reklamieren würde. Beleuchtet werden sodann folgende Aspekte: (1) das Selbstverständnis der objektiven Hermeneutik als Kunstlehre, (2) eine Variante dieser Kunstlehre - nämlich die Interpretation von so genannten, objektiven Daten, und (3) die Forschungslogik dieser Hermeneutik. Es geht hier nicht darum, die Unbrauchbarkeit der objektiven Hermeneutik zu demonstrieren, sondern darum, hermeneutische Deutungen zu verbessern, auch indem auf mögliche Gefahren bei der Deutung hingewiesen wird, denn: 'Wer über die Akte der Deutung nichts weiß und sich über ihre Prämissen und Ablaufstrukturen keine Rechenschaft auferlegt, interpretiert - aus der Sicht wissenschaftlicher Überprüfungspflicht - einfältig, das heißt auf der Grundlage impliziter alltäglicher Deutungsroutinen und Plausibilitätskriterien (Soeffner, 1985). Der objektive Hermeneut strebt - glaubt man den Worten Oevermanns - nach positivem Wissen, mit dem ganz allgemein vergangenes Handeln erklärt und zukünftiges berechnet werden kann. Doch um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist nach Ansicht des Verfassers in Zukunft noch viel zu tun - nicht nur von der objektiven Hermeneutik. (ICG2)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
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%~ SSOAR - http://www.ssoar.info