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%T "Ich habe im Internet nachgeschaut ...": Folgen neuer Informationsquellen für die allgemein-internistische Praxis
%A Duetz, Margreet
%A Ducommun, Michel
%A Abel, Thomas
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 1932-1945
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:42:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-144117
%X "Durch das Internet haben PatientInnen vermehrt die Möglichkeit, sich unabhängig von ihren ÄrztInnen zu gesundheitlichen Themen zu informieren. Die Ausweitung des Wissens kann einerseits zur Stärkung der Stellung der PatientInnen beitragen, und andererseits eine Anpassung der ärztlichen Rolle notwendig machen. In einer qualitativen Forschungsanlage wurde das Erscheinungsbild der neu informierten PatientInnen sowie die Folgen für die ÄrztIn-PatientIn-Beziehung und die Abläufe in der Praxis untersucht. Dazu wurden 20 halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit ÄrztInnen aus der Grundversorgung durchgeführt. Die Daten wurden mittels der Methode der inhaltlichen Strukturierung ausgewertet. Nach Einschätzung der befragten ÄrztInnen spielt das Internet als Informationsquelle zum Thema Gesundheit im Vergleich zum Fernsehen und den Printmedien heute noch eine untergeordnete Rolle. Trotzdem sieht eine Mehrheit der ÄrztInnen mindestens ein- bis dreimal in der Woche PatientInnen, die sich im Internet informieren. Gesuchte Themen im Internet betreffen typischerweise chronische Krankheiten sowie deren Behandlungsmöglichkeiten. Die befragten ÄrztInnen schätzen die Qualität der angebotenen Informationen im Internet im Allgemeinen als gut ein. Kritisiert wird aber unter anderem die häufig fehlende Transparenz der Herkunft der Informationen. Diagnostische und therapeutische Entscheidungen werden teilweise von der neuen Informiertheit beeinflusst. Dies wird von einem Teil der befragten ÄrztInnen als problematischgesehen, von einem anderen Teil als erwünschte Mitbestimmung wahrgenommen. Die Vertrauensbasis der ÄrztIn-PatientIn-Beziehung sei durch die Internetinformationen nicht gefährdet, sofern die ÄrztInnen bereit sind, die von PatientInnen eingebrachten Informationen im Rahmen einer partnerschaftlichen Beziehung zu akzeptieren. Das Hierarchiegefälle zwischen ÄrztIn und PatientIn werde dadurch kleiner, eine Tendenz, welche sich jedoch ohnehin aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung bemerkbar mache. Insgesamt zeigt die hier untersuchte ärztliche Perspektive, dass die Internetnetzung von PatientInnen potentiell zur Qualitätssteigerung in der Grundversorgung beitragen kann. Dazu bedarf es jedoch teilweise Anpassungen, sowohl auf gesundheitspolitischerals auch auf Praxis- und Beziehungsebene." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info