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%T Konstruktionen muslimischer Identität zwischen nationaler und europäischer Staatsbürgerschaft
%A Koenig, Matthias
%E Rehberg, Karl-Siegbert
%P 2136-2144
%D 2006
%I Campus Verl.
%@ 3-593-37887-6
%= 2010-10-01T14:41:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-143958
%X "Die aktuellen Kontroversen um das Kopftuchverbot, den islamischen Religionsunterricht und die Anerkennung muslimischer Organisationen als Körperschaften des öffentlichen Rechts deuten darauf hin, dass die religiösen Identitäten von Migrantinnen und Migranten zu einem zentralen Thema öffentlicher Diskurse und politischer Praktiken über Integration geworden. Dieser allgemeine integrationspolitische Trend ist für die Bundesrepublik ebenso zu verzeichnen wie für andere westeuropäische Gesellschaften. Dabei zeigen internationale Vergleichsstudien allerdings, dass sich die Prozesse der Inkorporation von Musliminnen und Muslimen in einzelnen Gesellschaften gemäß unterschiedlicher institutioneller Varianten nationaler Staatsbürgerschaft vollzogen haben. Insoweit nationale Staatsbürgerschaft, verstanden als das Set institutionalisierter Beziehungen zwischen staatlichen und individuellen Akteuren, neben formaler Staatsangehörigkeit auch organisatorische und symbolische Formen der Inkorporation von Individuen in die imaginierte Gemeinschaft der Staatsbürger umfasst, beinhaltet sie auch eine spezifische institutionelle Logik von Religionspolitik. Diese stellt gerade dann einen relevanten institutionellen Rahmen für die Identitätspolitiken von Immigranten dar, wenn Zugänge zu formaler Staatsangehörigkeit bestehen und Ethnizität als Identitätskategorie an Bedeutung verliert. In diesem Beitrag sollen auf der Grundlage einer komparativen Analyse der Inkorporation muslimischer Immigranten in Frankreich und Deutschland die religionspolitischen Varianten nationaler Staatsbürgerschaftsregime auf ihre Konsequenzen für die Konstruktion muslimischer Identitäten hin befragt werden. Dabei soll einerseits geklärt werden, welche unterschiedlichen Formen muslimischer Anerkennungsforderungen die institutionelle Logik von Religionspolitik einzelner Nationalstaaten erzeugt hat. Andererseits soll die Frage diskutiert werden, welche Formen der transnationalen Mobilisierung von muslimischen Immigranten durch neue Gelegenheitsstrukturen auf europäischer Ebene geschaffen wurden. Konstruktionen muslimischer Identität, so das Argument, vollziehen sich in Abhängigkeit von einem komplexen Arrangement nationaler und europäischer Inklusionsangebote und Exklusionspraktiken und indizieren damit einen grundlegenden Formwandel von Staatsbürgerschaft." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Frankfurt am Main
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info