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%T Regionale und soziale Ungleichheiten im Sozialismus und beim Übergang zur Marktwirtschaft: das Beispiel Ungarn
%A Meusburger, Peter
%E Sahner, Heinz
%E Schwendtner, Stefan
%P 437-444
%D 1995
%I Westdt. Verl.
%@ 3-531-12836-1
%= 2010-10-01T14:33:00Z
%~ DGS
%> https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-141463
%X "Um die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Transformationsprozesses erfassen zu können, muß in vielen Bereichen zuerst einmal die Situation zur Zeit des Sozialismus erforscht werden. Denn über viele soziale Ungleichheiten, die im Widerspruch zur offiziellen Selbstdarstellung der sozialistischen Staaten standen, durfte bis in die Endphase der kommunistischen Systeme nicht publiziert werden. Politisch sensible Daten wurden entweder geheimgehalten oder thematisch und räumlich so stark aggregiert, daß die Ungleichheiten nicht mehr so deutlich waren. Zu solchen Tabus gehörten u.a. die großen geschlechtsspezifischen Disparitäten auf dem Arbeitsmarkt, die große Benachteiligung der peripheren ländlichen Gebiete und das Ausmaß der sozialen Ungleichheit etc.. Der hier verwendete theoretische Ansatz geht davon aus, daß mit einer räumlichen Differenzierung der sozioökonomischen Indikatoren bzw. mit einer Analyse der zentral-peripheren Disparitäten das Ausmaß der im Sozialismus bestehenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten, die dafür verantwortlichen Einflußfaktoren und die durch den Transformationsprozeß ausgelösten Strukturveränderungen besser erfaßt werden können, als wenn 'die Gesellschaft' oder einzelne soziale Schichten als Ganzes, anhand von Durchschnittswerten und ohne räumlichen Bezug, analysiert werden. Nicht zuletzt haben sich mehrere typische Strukturunterschiede zwischen den marktwirtschaftlichen und dem sozialistischen System nur in der räumlichen Dimension gezeigt. Auch die Voraussetzungen für das Gelingen des Privatisierungsprozesses, für die Gründung neuer Unternehmen und den Umbau von nicht mehr wettbewerbsfähigen Strukturen waren räumlich sehr ungleich verteilt. Als Gewinner oder Verlierer des Transformationsprozesses sind deshalb nicht nur einzelne soziale Kategorien anzusprechen, sondern auch unter den Regionen, den Siedlungstypen und Siedlungsgrößen finden sich Gewinner und Verlierer der Transformation. Dieses Referat analysiert anhand der erstmals zugänglichen Individualdaten der ungarischen Volkszählungen von 1980 und 1990 die Entwicklung der regionalen und sozialen Disparitäten der Arbeitsmarktstrukturen in Ungarn, wobei die geschlechtsspezifische Segmentierung des Arbeitsmarktes, die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit und regionale Disparitäten der Qualifikationsstruktur der Arbeitsbevölkerung im Mittelpunkt des Interesses stehen. Entgegen der negativen Szenarien, welche die Frauen zu den Hauptverlierern des Transformationsprozesses erklärt haben, verzeichneten die Frauen bisher geringere Verluste an Arbeitsplätzen und auch niedrigere Arbeitslosenquoten als die Männer. Allerdings hat sich die Bedeutung der Lebenszyklusphasen für die altersspezifischen Frauenerwerbsquoten wieder verstärkt. Die zentral-peripheren Disparitäten des Ausbildungsniveaus der Arbeitsbevölkerung (die räumliche Konzentration der Entscheidungsträger in Budapest) haben sich durch die Einführung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs in einigen Branchen verringert, in anderen vergrößert." (Autorenreferat)
%C DEU
%C Opladen
%G de
%9 Sammelwerksbeitrag
%W GESIS - http://www.gesis.org
%~ SSOAR - http://www.ssoar.info