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@incollection{ Gebhardt1995,
 title = {"...und eine kommode Religion": Formen gelebter Religiosität in zwei Landgemeinden Ost- und Westdeutschlands},
 author = {Gebhardt, Winfried and Kamphausen, Georg},
 editor = {Sahner, Heinz and Schwendtner, Stefan},
 year = {1995},
 booktitle = {27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen},
 pages = {669-674},
 address = {Opladen},
 publisher = {Westdt. Verl.},
 isbn = {3-531-12836-1},
 urn = {https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-141100},
 abstract = {"Die christliche Religion ist in der Defensive. Gleich ob man diese Entwicklung als Ergebnis einer vor allem politisch verursachten Entkirchlichung wie in den neuen Bundesländern oder als Resultat eines Säkularisierungsschubs - ausgelöst durch Wertwandelprozesse - wie in den alten Bundesländer interpretiert, in diesem Befund sich offizielle Kirchenvertreter beider Konfessionen, Theologen, Religionssoziologen wie auch die öffentliche Meinung weitgehend einig. So richtig dieser Befund im allgemeinen auch sein mag, so wichtig ist es, darauf hinzuweisen, daß der Grad der Entkirchlichung, Säkularisierung sehr verschieden ausfällt, je nachdem ob man urbane Zentren, klassische Industriereviere oder ländliche Gebiete untersucht. In diesem Vortrag soll auf die Existenz stabiler volkskirchlicher Milieus in ländlichen Gebieten der alten wie der neuen Bundesländer aufmerksam gemacht und die besonderen Eigenarten solcher Formen gelebter Religiosität dargestellt werden. Wie Max Weber gesagt hat, ist die religiöse Alltagspraxis weniger geprägt durch das stets präsente Bekenntnis zu den dogmatischen Lehransätzen der Amtskirche als vielmehr durch die Orientierung an allgemein geteilten Traditionen, vor allem aber durch die Wahrnehmung amtskirchlicher Fest- und Kasualangebote, die eine Verortung der eigenen Lebensgeschichte im institutionellen Nahkontext erlauben. In beiden Gemeinden dominiert dementsprechend eine lebenszyklisch-orientierte Gewohnheitsreligiosität, die über normativen Gruppendruck am Leben erhalten wird - ausgeübt weniger durch die Repräsentanten der Amtskirche am Ort als vielmehr durch die 'Gemeinschaften', in denen sich das alltägliche Leben abspielt: Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden untersuchten Gemeinden sich sind hierbei nicht zu beobachten." (Autorenreferat)},
 keywords = {Bundesrepublik Deutschland; Kirchengemeinde; alte Bundesländer; soziale Norm; parish; old federal states; regional comparison; religiousness; social control; social norm; Federal Republic of Germany; Religiosität; neue Bundesländer; regionaler Vergleich; soziale Kontrolle; Kirche; New Federal States; church}}