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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-139979
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Die Konstituierung sozialer Räume im Geschlechterverhältnis
The constitution of social areas in the relationship between the genders
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract "Psychologischen Untersuchungen zufolge leiden zehn Prozent der Bevölkerung unter Agoraphobien, also Angst vor offenen und in geschlossenen Räumen - fast ausschließlich Frauen. Ausgehend von der Annahme, daß Krankheiten von Frauen gesellschaftliche Problemlagen reflektieren (Turner), deuten die weit... view more
"Psychologischen Untersuchungen zufolge leiden zehn Prozent der Bevölkerung unter Agoraphobien, also Angst vor offenen und in geschlossenen Räumen - fast ausschließlich Frauen. Ausgehend von der Annahme, daß Krankheiten von Frauen gesellschaftliche Problemlagen reflektieren (Turner), deuten die weitverbreiteten Phobien auf eine Vielzahl von Problemen in der Organisation und Verteilung des sozialen Raums in westlichen Gesellschaften hin. Von dem skeptischen Blick auf den Cyberspace, über nationalstaatliche oder stadtpolitische Entwicklungen bis hin zu den alltäglichen Kämpfen um Grenzziehung und Grenzüberschreitung, Verteidigung des Körperraums sowie des persönlichen Raums lassen sich eine Vielzahl von Kämpfen um Raum benennen. Diese finden im Geschlechterverhältnis ihr zentrales Austragungsfeld und im Frauenkörper verschleiert Ausdruck. Soziologische Theorien und Untersuchungen fokussieren ihren Blick jedoch stark auf die Zeit und kaum auf den Raum. Implizit und z.T. explizit läßt sich in vielen Ansätze die Annahme finden, daß diese Epoche durch eine konsequente Verzeitlichung geprägt ist. Mit Blick auf neue Kommunikationstechnologien und Mobilitätsanforderungen wird eine Auflösung der Raumbezüge unterstellt. Ein solcher Blick negiert nicht nur die Alltagswelt vieler Frauen, er trägt auch zu einer Tabuisierung der Probleme mit Raum bei. Häufig soll mit der Annahme einer 'Enträumlichung sozialen Verhaltens' der starre und unbewegliche Raum überwunden werden, der 'herumlungert, während die Zeit unentwegt fortschreitet" (Massey). Es soll der territoriale Raumbezug, der immer auch Mittel zur Herrschaftssicherung ist, verabschiedet werden. Statt jedoch den Raum als Gesamtkonstruktion abzulehnen, was theoretisch kaum haltbar ist, muß m.A.n. der mechanistische Raumbegriff durch ein feministisches Raumverständnis ersetzt werden, in dem Raum als konstituiert verstanden wird. Subjektivität und Strukturen, Bewegung und Machtverhältnisse sind der Stoff, aus dem Räume gemacht werden." (Autorenreferat)... view less
Keywords
gender relations; domination; power; woman; body; social space; feminism
Classification
General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories
Method
basic research
Collection Title
Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996
Editor
Hradil, Stefan
Conference
28. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration. Die Zukunft moderner Gesellschaften". Dresden, 1996
Document language
German
Publication Year
1997
Publisher
Campus Verl.
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
p. 451-463
ISBN
3-593-35852-2
Status
Published Version; reviewed
Licence
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